[Interview] Autorin Britta Reinhard über ihr “Flürmchen”

Mit freundlicher Genehmigung von Britta Reinhard
Mit freundlicher Genehmigung von Britta Reinhard

„Flürmchen“ hilft Kindern wenn sie Angst vor der Dunkelheit haben”, verriet mir Britta Reinhard, bei unserem ersten kennen lernen auf der „Buchmesse Essen“. „Flürmchen“ wird nach der Veröffentlichung losfliegen und in aller Welt Kindern in der Nacht, ein kleines tröstendes Licht spenden, berichtet sie weiter. Das Buch ist ab 3 Jahren und wirklich zuckersüß. Britta ist nicht nur die Autorin sondern auch die Illustratorin dieses wirklich wunderschönen Kinderbuchs.

Deswegen habe ich heute Britta zu einem Interview getroffen, um mehr zu erfahren.

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Liebe Britta,

schön dass du hier bist. Wie geht es dir heute?
Mir geht es heute gut! 🙂 Danke der Nachfrage.

Viele meiner Leserinnen & Leser kennen dich bisher noch nicht. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?
Ja natürlich 🙂 Also, wie ihr ja schon wisst, heiße ich Britta Reinhard. Ich bin 25 Jahre jung und bin hauptberuflich Illustratorin mit dem Schwerpunkt Kinderbuchillustration.


Ich bin in Dortmund aufgewachsen und habe nach einem Umzug mein Abitur im Jahr 2008 in Bergkamen absolviert. Danach jobbte ich eine Zeit lang und besuchte eine Sprachschule, an der ich Niederländisch gelernt habe. Diesen „Kurs“ beendete ich mit dem „Staatsexamen Nederlands als tweede taal NT2II“, um anschließend mein Studium der Illustration an der AKV|St. Joost Kunstakademie, im niederländischen Breda, anzufangen.


Vier Jahre später (ein Jahr Propädeutikum, drei Jahre Hauptstudium) habe ich das Studium erfolgreich im Sommer 2013 mit dem „Bachelor of Design“ abgeschlossen und bin ich seither freiberuflich als Illustratorin tätig.

Nun da die Leser mehr von dir wissen, würde ich gern noch einiges über dich, dein wundervolles Buch und die Entstehungsgeschichte wissen.

Wann kam dir die Idee zu Flürmchen?
Während meines Studiums kam in mir schon der Wunsch auf, einmal selbst ein Kinderbuch zu schreiben. Letzten Winter habe ich mir dann gesagt: „ Wenn ich es jetzt nicht an Angriff nehme, dann nie.“ Flürmchen ist daher nicht durch eine sofortige Idee entstanden, sondern durch viel Recherchearbeit.
Ich habe z.B. zunächst recherchiert, wie ein Kinderbuch in den jeweiligen Altersgruppen aussehen muss (Illustrativ wusste ich dies natürlich, allerdings war/ist der Text natürlich eine neue Rubrik für mich). Wie viel Text/ Wörter sind sinnvoll? Wie einfach muss es geschrieben sein? Welche Wörter sind zu schwer? Aber auch was die Kinder thematisch beschäftigt. Es entwickelte sich im Prinzip eine große Mindmap mit den recherchierten Ergebnissen und meinen Assoziationen.
Letztendlich entschied ich mich für das Thema „Angst im Dunkeln“ und die Altersgruppe 3 – 5 Jahre. Danach fing ich an zum Thema zu zeichnen, um ein Gefühl für eine Geschichte zu bekommen.

Wer hat dich zu Flürmchen inspiriert?
Ich glaube, da muss ich etwas trennen. Die Geschichte Flürmchen entstand durch viele Dinge: Recherchieren, zeichnen, schreiben, sich viele Kinderbücher ansehen (Ich habe ein Faible für besondere/außergewöhnliche Kinderbücher) und auch viele Tiere. So stieß ich auf die Glühwürmchen, die natürlich perfekt zum Thema passten.
Der Name Flürmchen entstand durch mein Patenkind „Maik“, den ich gerne „Flo“ nenne und natürlich dem Wort Glühwürmchen = Flürmchen.
Meinem Patenkind widme ich auch dieses Buch. Er ist vier Jahre alt.

Skizzierst du erst und schreibst dazu, oder machst du es anders herum?
Das ist unterschiedlich. Ich habe mit dem Zeichnen angefangen. Als dadurch die Geschichte stets deutlicher wurde, war das Schreiben für mich viel einfacher, sodass ich erst nach Fertigstellung des Textes weitergezeichnet habe

Erzähl ein bißchen über Flürmchen.
Flürmchen ist ein kleines, fröhliches Glühwürmchen. Er ist sehr keck und kann manchmal auch sehr frech sein. Er liebt Anna über alles und möchte sie unbedingt vor allem und jedem beschützen. Anna und Flürmchen werden „Best Friends 4 ever“ 🙂 Im Buch „Flürmchen trifft Anna“ lernt (wie der Titel schon sagt) Flürmchen Anna zunächst erst einmal kennen. Die Abenteurer-Geschichten kommen später….?

Wer ist Anna und wie hast du sie kennen gelernt?
Anna ist auch eine imaginäre Figur und ist die Verkörperung aller Kinder, die „Angst im Dunkeln“ haben.

Gibt es andere Geschichten von dir?
Nicht direkt. „Flürmchen trifft Anna“ ist meine erste eigene Geschichte in Wort und Bild. Ansonsten gibt es noch Geschichten, die ich illustriert habe, wie „Rumme Rups“. Dieses Kinderbuch ist im Mai 2014 in den Niederlanden erschienen. Der Text stammt von der Autorin Mirjam Hildebrand.

Welche Pläne hast du?
Ich möchte natürlich, dass Flürmchen bekannter wird und es in Zukunft auch in Buchform in den Händen halten können.
Ansonsten möchte ich auch als Illustratorin weiter Fuß fassen.

Fünf Dinge die du zum Schreiben brauchst:
Das sind eigentlich weitaus weniger 😀
– Die Rahmenbedingungen
– Die Geschichte in meinem Kopf in Bildern

Wo würdest du am liebsten Schreiben? Traumschreibplatz.
Das wird wohl immer mein Arbeitsplatz sein. Wo ich Stifte, Papier, Farben und Pinsel, aber auch meine Grafikprogramme um mich habe. Illustration ist meine Art Geschichten zu erzählen. Das Schreiben macht mir auch großen Spaß, doch fügt es sich in die Welt der Illustration ein, nicht andersherum 😀

Vielen Dank für die wundervollen Einblicke in dein derzeitiges Buchprojekt.
Es war sehr schön dich näher kennen zu lernen und deine wunderschönen Zeichnungen bewundern zu dürfen.

Flürmchen ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Meine lieben Leserinnen & Leser, liebe Mama´s & Papa`s, liebe Oma´s & Opa´s, haben eure Kinder, Enkel, Nichten, Neffen, Angst vor der Dunkelheit, und seid ihr neugierig geworden?

Dann müsst ihr leider, genau wie ich noch etwas warten bis ihr Flürmchen als Geburtstags, Nikolaus oder Weihnachtsgeschenk überreichen könnt? Ich bin selbst schon sehr gespannt.

Sobald es veröffentlicht wird, erfahrt ihr es sofort.

Danke für euer Interesse!

[Interview] Selfpublisher erzählen – Autor Sascha Schröder

Mit lieber Genehmigung von Sascha Schröder
Mit lieber Genehmigung von Sascha Schröder

Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen.

Heute geht es weiter mit einem sehr lieben Autor und einer meiner besten Freunde. Wie oft Er und seine Frau mir aus der Patsche geholfen haben, ist nicht mehr an einer Hand abzuzählen. Sie sind wunderbare Freunde, auf die man immer zählen kann. Egal was kommt!

  Er ist eben etwas ganz Besonderes.

Gemeinsam mit seiner Frau haben sie den Verlag “Traumschwingen” gegründet. “Taliel” ist ihre neueste Reihe.

Ohne weitere Vorrede, stelle ich euch heute mit Freude

Sascha Schröder

(den ich auch den ICE der Tastatur nenne)

vor.

Was heißt für dich Self Publishing?


Self Publishing bedeutet für mich, ein Buch ohne die Hilfe und Ressourcen eines Verlags zu veröffentlichen.
Das bedeutet auch, sich um alles selber zu kümmern, vom Korrektorat und dem Lektorat über die Covergestaltung und den Satz bis hin zum Marketing. Das ist in erster Linie eine Entscheidung, die man als Autor treffen muss. Traut man es sich zu, ein Buch trotz fehlendem Verlag professionell zu veröffentlichen?


Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?

Selbstbestimmung ist ein Faktor, der beim Self Publishing eine Rolle spielt. Allerdings hat man diese auch bei einem Verlag. Man kann immer sagen, dass man den oder den Teil so und so haben möchte. Verlage sind nicht die großen Diktatoren, die den Autor entmündigen. Das ist eine Falschinformation, die sich hartnäckig unter den Indie-Autoren hält. Es stimmt, dass ein Verlag Einfluss auf das Produkt “Buch” nimmt, aber als Autor hat man immer ein Mitspracherecht.

Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?

Das erste Buch, was ich je geschrieben habe (und das aktuell nur als Fragment vorliegt) habe ich an Verlage geschickt. Jedoch habe ich verständlicherweise nur Absagen bekommen. Rückblickend muss ich sagen, dass es viel zu früh war. Ich habe mich aber nicht bewusst für das Self Publishing entschieden, weil ich bei den “bösen Verlagen” keine Chance habe. Ich bin überzeugt von meinen Büchern. Deshalb denke ich, dass ich auch ohne Verlag durchaus eine Leserschaft finden kann.

Wie schätzt du die Chancen von Self Publisher ein?

Als Self Publisher hat man gegenüber Verlagsautoren einige Nachteile, die man bewusst in Kauf nehmen muss. Man hat keinen Marketingapparat hinter sich, der von Pressemitteilungen über Werbeanzeigen bis hin zu Buchpräsentationen alles regelt und einem Autor nur noch einen “Stundenplan” gibt, wann er wo zu sein hat.
Man hat keine allzu große Chance, in das Programm einer Buchhandlung aufgenommen zu werden. Gerade bei großen Buchhandelsketten wie Thalia oder Hugendubel grassiert das Gerücht, sie hätten eine Regelung, dass Bücher von Indie-Autoren gar nicht erst bestellt werden dürfen. Ich persönlich kann mir das nicht wirklich vorstellen.
Aber ist es mit dennoch unmöglich, gelesen zu werden?
Nein. Ich habe nämlich einen Vorteil gegenüber Verlagsautoren: Die Nähe zum Publikum. Gut, auch die Verlagsautoren halten Lesungen ab und versuchen, Kontakt zu ihren Lesern zu bekommen. Aber schreibt man namhafte Autoren an, so bekommt man in vielen Fällen nicht vom Autor direkt eine Antwort, sondern vielfach von deren Management. Bei Indie-Autoren und Self Publishern sitzt aber in den allermeisten Fällen der Autor selbst auf der anderen Seite der Leitung.
Es hängt also nur davon ab, wie sehr man sich dem Publikum öffnet. Ich habe mit unserem ersten “Self Publishing”-Werk sehr gute Resonanzen bekommen, die mich sogar dazu “gezwungen” haben, die Arbeit an einem Buch einzustellen, und erst den Nachfolger zu schreiben. Das schafft Leserbindung, weil der Leser sich und seine Wünsche ernstgenommen fühlt.

Welche Träume hast du für dich persönlich?

Man könnte jetzt glauben, mein größter Traum ist es, mit dem Schreiben Geld zu verdienen. Das stimmt nicht. Ich bin nicht unbedingt auf Einnahmen über das Schreiben angewiesen. Ich habe eine gutbezahlte Festanstellung. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht, Geschichten zu erzählen. Ich möchte den Leser mitreißen, ihn fesseln, ihn in Tränen der Freude oder des Leids zurücklassen, wenn er die letzte Seite umgeblättert hat.
Wenn es einen Traum das Schreiben betreffend gibt, dann den, dass ich irgendwann in (vielleicht nicht allzu ferner) Zukunft einen Stand auf einer der großen Buchmessen haben werde, um mich direkt dem Leser zu stellen und für meine Arbeiten zu werben.
Ansonsten möchte ich einfach nur so viel Zeit wie möglich mit meiner Frau und meinen Tieren verbringen.


Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?

Zu viele. Ich glaube, neben der Fortsetzung zu “Taliel”, an der ich gerade schreibe, sowie den beiden weiteren Sequels habe ich insgesamt etwa zehn Manuskripte in diversen Status, die auf Fertigstellung warten. Darunter gibt es Bücher die ich bereits angefangen habe, Manuskripte, die in Gedankenfragmenten vorhanden sind, Dokumente mit dem groben Plot der Handlung, und – ganz witzig – einen Ordner, der bisher komplett leer ist. Das ist nicht einfach nur irgendeine Ablage, sondern der Name des Ordners, “Der rote Faden”, reicht mir als Gedächtnisstütze für ein weiteres Buch. Der Titel bezieht sich auf eine Legende über die Verbundenheit zweier Menschen und wird (wenn sie fertig ist) eine total süße Liebesgeschichte werden. Ja, ich kann nicht nur Fantasy.

 

Mit lieber Genehmigung vom Traumschwingen Verlag
Mit lieber Genehmigung vom Traumschwingen Verlag – Band 1
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Mit lieber Genehmigung vom Traumschwingen Verlag – Band 2


Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Das “Problem” mit dem Schreiben bei mir ist, dass ich einfach einen viel zu aufmerksamen und kreativen Geist habe. Manchmal reicht ein Satz, eine Szene eines Fils oder ein Lied, und ich bin sofort am Denken und plotten.
Irgendwann ist es dann soweit gewesen, dass ich so viel Text im Kopf hatte, dass ich ihn geordnet niederschreiben musste.
Als es immer und immer wieder passierte, dachte ich mir, könnte ich doch diese Geschichten veröffentlichen.

Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben?

Das ist lange her. Ich glaube, die erste Geschichte, die ich im Kopf hatte und zu Papier gebracht hatte, war eine sog. Fanfiction. In der sechsten Klasse lasen wir im Deutschunterricht gerade Theodor Storms “Schimmelreiter” (ein grandioses Stück Literatur, vielleicht nicht so tiefgründig wie “Faust” oder “Effie Briest”, aber definitiv lesenswert). Ich dachte mir “Wie? Ende? Nein! Das geht nicht! Was ist denn mit Haukes Tochter? Die kann doch nicht einfach ertrunken sein!”….ist das jetzt ein Spoiler? Jedenfalls entwickelte ich eine Geschichte, dass Wienke an Land gespült und dort von einem der Männer, die den Deich erbaut haben, gefunden wird und sich später trotz ihrer Behinderung zur Deichgräfin aufschwingt. Aber irgendwann habe ich dann die Lust verloren und habe aufgehört. Ich habe erst Jahre später wieder angefangen. Die Geschichte mit dem Arbeitstitel “Two Worlds – Auf der anderen Seite der Nacht” liegt noch immer unvollendet auf meiner Festplatte. Mittlerweile muss ich allerdings sagen, dass, sollte ich diese Geschichte irgendwann mal fortsetzen, ich vermutlich nochmal ganz neu anfangen werde.

Was war der Auslöser?

Auslöser für neue Geschichten sind meistens “Was wäre, wenn …?”-Gedanken. Ganz konkret lässt sich dass an meiner ersten “richtigen” Veröffentlichung fest machen. “Das Johanna-Vermächtnis” ist entstanden, als ich die Serie “Witchblade” mit Yancy Butler in der Hauptrolle “durchgesuchtet” habe. Es war nur ein kurzes Fragment, dass mit der eigentlichen Thematik der Serie in keinem Zusammenhang stand. Aber dieser Moment, der in der Serie etwa fünf Minuten ausmachte, hielt mich in seinem Bann, und ich sponn eine Idee. Diese ursprüngliche Idee entwickelte sich dann aber in eine etwas andere Richtung weiter, wie sie sich jetzt in “Das Johanna-Vermächtnis wieder findet”.
Ähnlich ist es bei der “Taliel”-Reihe, die zwar sehr viele Anleihen an der “House of Night”- oder “Harry Potter”-Reihe nimmt, ohne diese jedoch plump zu plagieren. Vielmehr macht die in Harry Potter wesentliche Rolle des “Zauberinternats” nur einen kleinen Teil der Reihe aus und bietet lediglich den Schauplatz. Ab Band drei (so viel kann ich verraten) tritt das Internat immer weiter in den Hintergrund.


Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?

 

Wie weiter oben erwähnt muss ein Self Publisher alles selber machen. Genau hier sollte er ein besonderes Augenmerk auf die fachliche Seite richten. jeder kann ein Dokument in Word schreiben und ausdrucken. Laut Definition handelt es sich hierbei schon um ein Buch. Vielleicht keines, das ich lesen würde, aber immerhin.
Wenn er aber damit eine große Leserschaft erreichen möchte, dann muss er sich gezwungenermaßen an gewisse Standards halten. Da hilft dann auch kein “Ich will mich von der Masse absetzen”-Denken.
Zum einen sollte das Manuskript, dass er in den Druck gibt, fehlerarm sein. Warum nicht “fehlerfrei”? “Fehlerfrei” gibt es nicht. Irgendwo rutscht immer ein Fehler durch. Hiermal ein Tippfehler, da mal ein Komma zu viel oder zu wenig. Das kann er nicht alleine. Hier gibt es jetzt zwei Möglichkeiten, an denen sich die Self Publishing-Szene die Köpfe einschlägt.
Zum einen könnte er sich einen Lektor suchen, der ihm das ganze professionell lektoriert und korrigiert. Allerdings gibt es nur ganz wenige Lektoren, die diese Dienstleistung für einen schmalen Geldbeutel anbieten.
Die zweite Alternative sind Betaleser. Betaleser sind Menschen im Bekanntenkreis, die das Buch lesen. Hier ist jedoch die Anforderung, dass diese der deutschen Sprache ausreichend mächtig sind. Es gilt, soviele Leser wie möglich zu suchen, die drüber schauen. Getreu dem Motto “Viele Augen sehen besser als zwei.”
Auch das Cover sollte ansprechend gestaltet sein, denn das fällt dem Potentiellen Käufer zuerst ins Auge. Ein schlichtes Cover in weiß mit schwarzer Blockschrift mag bei einem Sachbuch in Ordnung sein. Für ein belletristisches Werk empfiehlt sich jedoch eine etwas grafischere Aufarbeitung. Ich habe zum Beispiel mit der Community auf deviantArt.com gute Erfahrungen gemacht. Dort finden sich sehr viele gute Grafiker, die ihre Bilder verkaufen. Hier bitte unbedingt das Urheberrecht und die Nutzungsrechte beachten. Ich habe schon viele Cover gesehen (gerade im eBook-Bereich), die einfach nur eine Collage aus Standbildern bekannter Fernsehserien waren.
Dann muss man sich überlegen, was man will. Will man unbedingt ein Printbuch, oder reicht ein eBook. Auch hier scheiden sich die Geister.
Was es jedoch zu beachten gibt ist, dass man mit seinem Buch ohnehin nicht die Regale einer Buchhandlung füllen wird. Nur ganz wenige, meist kleine und unabhängige Buchhandlungen gehen überhaupt das Risiko ein, ein Buch eines Nicht-Verlagsautors ins Programm aufzunehmen, und wenn dann nur auf Kommission.
Die Hauptverkaufsfläche eines Self Publishers ist im wesentlichen das Internet. Also bieten sich eBooks als primärer Vertriebsweg an. Hier gibt es sehr viele gute Distributoren, also Dienstleister, die das Buch im Netz verbreiten. Xinxii und BookRix um nur zwei zu nennen. Ich habe mit letzterem sehr gute Erfahrungen gemacht.
Will man als Autor unbedingt auch ein gedrucktes Buch in den Händen halten, dann hat man aus meiner Sicht nur zwei mögliche Anbieter. Warum, erzähle ich gleich noch.
In Deutschland gibt es sehr viele “Print-on-Demand”-Anbieter, die die Bücher auch in den deutschen Buchhandel liefern können. Können! Denn wie eben erwähnt, in den Laden schafft es ein Indie-Autor meistens eh nicht. Also werden die Bücher nur in den Online-Shops von Thalia und Co. gelistet und auf Bestellung geliefert. Auf Lager hat die aber keiner.
Leider hat diese Belieferung des “stationären Buchhandels”, wie es so schön heißt, seinen Preis. Denn die Buchhändler wollen ja auch verdienen. Und so kann so ein 300-Seiten-Buch schnell mal €20,- kosten.
€ 20,- für einen unbekannten Autor, womöglich noch für sein Erstlingswerk? Da werden viele potentielle Leser abwinken. Diese Erfahrung durfte ich mit “Das Johanna-Vermächtnis” machen.
Gerade als Indie-Autor ist es schwer, Leser zu finden, wenn man einen exorbitanten Preis für sein Buch verlangt.
Deshalb kommen aus meiner Sicht nur zwei Anbieter in Frage. Zum einen ePubli, das vor kurzem seine Verkaufspreise enorm gesenkt hat. Bis 300 Seiten ist alles im grünen Bereich.
Hat man jedoch mehr als 300 Seiten, dann wird es auch dort wieder sehr teuer.
Ich persönlich veröffentliche meine Druckbücher über CreateSpace. Das Unternehmen gehört zur amerikanischen Mutter des Amazon-Konzerns und bietet den Vertrieb der Printbücher ausschließlich über Amazon.com, .de, .co.uk usw. an.
Man kann über Amazon, seine Personalpolitik oder seinen Umgang mit eBook-Preisen sagen, was man will, aber Amazon gehört zu den erfolgreichsten Online-Shops. Und wenn man dort sein Buch platziert, dann hat man einen guten Schritt getan. Ein 500-Seiten-Buch bekommt man dort für €11,90 unter.
Klar, man darf keine Riesenmargen erwarten, aber mir persönlich reicht der Gewinn, den ich mit den Büchern mache. Ich bin ja nicht auf Einnahmen angewiesen.

Neben den technischen und sonstigen Rahmenbedingungen, die ich eben genannt habe, sollte ein Self Publisher vor allen Dingen zwei Dinge mitbringen: Geduld und Ausdauer. Kein Indie-Autor schafft es auf Anhieb auf Platz Eins der Verkaufscharts. Dazu gehört, dranzubleiben. Marah Woolf hat zum Beispiel bis Band Drei ihrer “MondLichtSaga” gebraucht, bis sich der durchschlagende Erfolg eingestellt hat. Und auch das ist nur die Ausnahme. Denn das ist der Fluch des Self Publishertums: Wir werden belächelt, weil wir keinen Verlag haben. Und weil wir keinen Verlag haben, können wir ja auch nicht gut sein. Die Sache ist die: Die Gesellschaft muss sich endlich davon lösen, dass ein Autor einen Verlag braucht, ja, das ein Verlag die Selektion von guter und schlechter Literatur übernimmt. Wir leben im 21. Jahrhundert. Der Konsument sollte entscheiden, was er liest und was nicht.
Ich meine, bei der Musik klappt das doch auch.
Also Indies und Self Publisher: Geht euren Weg, und getreu dem Motto einer TV-Sendung: “Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn das Licht angeht.”

Lieber Sascha,

vielen Dank für die tollen Einblicke in deine Arbeit & für dieses ausführliche Interview! Danke für deine Freundschaft! <3

Ihr interessiert euch für die schriftstellerische Tätigkeit von Sascha & seiner wundervollen Frau Claudia, dann besucht sie hier unter diesen Links:

www.traumschwingen.de

www.taliel.de

Sascha ist zudem noch Radiomoderator auf

kibo.fm

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken! 😀

[Interview] Selfpublisher erzählen – Autorin Andrea Bielfeldt

Mit lieber Genehmigung von Andrea Bielfeldt
Mit lieber Genehmigung von Andrea Bielfeldt

Vor kurzem kam mir die Idee einige Selfpublisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen.

Heute geht es in die nächste Runde mit einer großartigen Autorin und Freundin. Sie ist etwas ganz Besonderes. Wie sie heißt?

Andrea Bielfeldt

Was heißt für dich Selfpublishing?


SP heißt für mich, alles unter Kontrolle zu haben 😉
Nicht, dass ich ein Kontrollfreak wäre – das bin ich wirklich nicht! – aber ich bin ein verdammt ungeduldiger Mensch 😉
Das SP gibt mir die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, in welchem Tempo ich meine Bücher veröffentliche. Ich kann alleine entscheiden, wie ich den Stil des Buches gestalte, das Cover, das Marketing. Ich kann mir Hilfe holen, wo ich sie brauche (Lektorat / Korrektorat, Cover, Vertrieb, etc. ) oder es alleine machen, wenn ich ein Händchen dafür habe.
SP heißt für mich, meinen Traum vom eigenen Buch zu leben.


Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?

Wie schon erwähnt, bin ich sehr ungeduldig und möchte alles am liebsten sofort. Zwei Wechsel in einen Verlag haben mich gelehrt, etwas geduldiger zu werden – das hilft mir auch im SP.
Mir ist es wichtig, mein eigener Herr zu sein und alles in meiner Hand zu haben. Das heißt aber nicht, dass ich mir keine Hilfe hole, wenn ich sie brauche. Aber dann wäge ganz alleine ich ab, was ich brauche. Ich kann alleine bestimmen, wie ich mein Baby auf den Markt bringe und wie ich es in die Welt hinausschicke.
Und das ist ein gutes Gefühl 🙂
Ich bin aber konstruktiver Kritik durchaus aufgeschlossen und auch dankbar dafür. Denn alles kann ich einfach nicht können oder wissen 😉


Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?

Nein, ich habe mein Skript nie an einen Verlag geschickt. Das Einzige, was ich mich getraut habe, war, mein erstes Manuskript an eine Agentur zu schicken. Allerdings … habe ich nie wieder was von ihr gehört ^^

Wie schätzt du die Chancen von Selfpublisher ein?

Durchaus groß – wenn das Buch gut ist. Doch manchmal reicht selbst das nicht, um groß zu werden.
In Zeiten des SPs ist der Markt überschwemmt von Büchern, Büchern und noch mehr Büchern. Von daher ist es für einen SPler schwer, gesehen zu werden.
Der Buchhandel nimmt uns in der Regel nicht auf. Und wenn, dann nur regional. In die Buchhandlung zu kommen, und sein Buch zwischen all den Verlagsbüchern ausliegen zu sehen – wird wohl noch lange ein Traum der SPler bleiben.
Leider.
Trotzdem glaube ich daran, dass man es schaffen kann, ganz nach oben zu klettern. Man muss nur sichtbar werden. Es gibt Beispiele genug, wie z.B. Emily Bold, Nika Lubitsch, Marah Woolf … Die Liste ist lang und zeigt – es ist machbar!
In Zeiten des digitalen Lesens ist es auch einfacher geworden, gelesen zu werden – man muss aber eine gute Geschichte haben und einen Eindruck hinterlassen!

Welche Träume hast du für dich persönlich?

Für mein weiteres Autorendasein wünsche ich mir, dass mir die Ideen niemals ausgehen und es immer genügend Leser für meine Geschichten gibt.
Ich wünsche mir, dass meine Nilamrut-Trilogie es über den großen Teich schafft und vielleicht sogar über den roten Teppich auf die Leinwand.
Träume darf man haben, oder *lach* Und Ziele auch. Denn ohne ein Ziel bin ich wie ein Schiff in dunkler Nacht auf offener See ohne Orientierung. Mein Ziel ist das Leuchtfeuer in dieser Nacht, dass mir den richtigen Weg weist …


Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?

Im Moment gerade drei Stück. Eines ist bereits im Lektorat – der finale Teil der Trilogie. Und dann warten noch zwei Romane auf die Veröffentlichung. Auf Vollendung warten noch zwei bis drei Geschichten, die ich bereits vor einigen Jahren angefangen habe, zu schreiben und die mir sehr am Herzen liegen. An einer davon sitze ich gerade.
Außerdem habe ich noch ein ganz besonderes Projekt für das nächste Jahr ins Auge gefasst, aber darüber werde ich noch nichts erzählen, denn ich muss erstmal sehen, ob es alles so klappt, wie ich es mir vorstelle.
Dazu kommt noch ein ganz neuer plott, der mir solange im Kopf herum schwirrte, bis ich ihn aufgeschrieben habe 😉
Ich glaube, an Ideen mangelt es mir nicht, und solange es noch Leser gibt, die das Lesen möchten, was ich schreibe, werde ich weitermachen.


Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe in der Schule immer die besten Aufsätze und Buchbeschreibungen geschrieben. Ernsthaft! Und das hat mich irgendwie angespornt. Ich kam dann von kurzen Geschichten über das Tagebuchschreiben zu meinen ersten größeren Geschichten. Und im Herbst 2008 entstand dann die Idee zu Nilamrut.

Was war der Auslöser?

Ich habe schon immer gerne gelesen – schon bevor ich in die Schule kam habe ich Pixi Bücher verschlungen 😉
Mich hat das alles so fasziniert, dass ich irgendwann begann, mir meine eigenen Geschichten auszudenken. Aber nicht aufzuschreiben. Doch die Fantasie war schon immer in mir und irgendwann musste sie einfach raus.
Als ich 2010 beim Wäschezusammenlegen auf dem Bett saß, hatte ich eine Art Vision. Ich sah ein Mädchen mit roten Haaren und grünen Augen im Feuer stehen. Und Nilamrut war geboren.

Die drei wahnsinnig tollen Bücher von Andrea Bielfeldt
Die drei wahnsinnig tollen Bücher von Andrea Bielfeldt


Was sollte ein Selfpublisher beim Veröffentlichen beachten?


Oh .. da gibt es so unendlich viel, was man beachten sollte, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Am besten versuche ich mal, die Reihenfolge einzuhalten 😉 Am Anfang steht das Schreiben. Klar. Und dann, wen ich meine, meine Geschichte ist fertig und gut genug, dann suche ich mir einen Lektor, der mit mir zusammen die Geschichte noch besser macht.
Ich würde nie, nie, niemals ein Buch ohne ein Lektorat / Korrektorat veröffentlichen! Das dankt dir niemand!
Es ist eine große Investition, das stimmt, aber sie lohnt sich. Denn wenn dein Buch voller Fehler – seien es Rechtschreib- oder Grammatikfehler oder Logik-, Aufbau, – Plottfehler – ist , wird es verrissen und nicht gekauft. Und das ist nicht gut.

Man sollte darauf achten, einen Lektor zu finden, mit dem man gut zusammenarbeiten kann und der das Buch nicht umschreiben will.
Ist das geschafft und das Skript ist bereit zur Veröffentlichung, dann fängt die Arbeit erst an. Vielleicht sogar schon vorher – mit der Werbung. Aber dazu komme ich gleich nochmal.

Dann muss ich mich um ein Cover kümmern. Und einen super – wie die Bombe einschlagenden – Titel im besten Fall auch. Kann ich das nicht alleine, dann hole ich mir Hilfe in Form eines Cover Designers. Pre Made Cover sind eine Option für den kleineren Geldbeutel.
Habe ich das Cover und einen Klappentext, der überzeugt und neugierig macht, dann kann ich mit der Werbung über die sozialen Netzwerke anfangen, um auf mein Buch neugierig zu machen. Vielleicht sogar schon vorher, mit kleinen Auszügen aus dem Text, um den Leser mit einzubinden und neugierig zu machen.

Dann muss ich mir überlegen, was ich will. Nur ein E-Book oder auch ein Taschenbuch erstellen? Will ich nur über Amazon oder auch über anderes Shops zu finden sein? Brauche ich eine ISBN, um vielleicht in den Buchhandel zu kommen? Will ich einen Eintrag ins VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) um bestellt und gefunden werden zu können? Soviel Kompliziertes … googelt einfach mal.

Wenn ich das entschieden habe, muss ich mein E-Book konvertieren (lassen) und eventuell den Buchsatz für das Taschenbuch erstellen (lassen). Es gibt viele Anbieter, die Hilfe anbieten. Man muss sich durch die Angebote durchwühlen.
www.selfpublisherbibel.de ist eine gute Adresse, um sich schlau zu lesen 🙂

Und dann die Werbung … das Marketing … puh …
Da muss jeder für sich selbst entscheiden, was für ihn passt. Es gibt viele Netzwerke, über die man sich verbreiten kann – man sollte nur nicht zu aufdringlich sein. Und eins geht gar nicht – Bücherwerbung in Autorengruppen machen 😉
Bei Lovelybooks Leserunden zu veranstalten, das ist gut, um neue Leser zu gewinnen. Außerdem Gewinnspiele, regionale Presse, Lesungen, Lesertreffen, Autorenrunden, Messeveranstaltungen, etc. Da muss man einfach mal seine Ideen spielen lassen 😉

Wichtig ist auch, daran zu denken, dass man von nun an einer selbstständigen Tätigkeit nachgeht. Dazu am besten mal beim Finanzamt nachfragen, wie man das am Besten handhabt. Ganz wichtig!

Was aber am aller aller Aller wichtigsten ist: Falle niemals auf einen DKZV (Druckkostenzuschussverlag) rein!
Das sind sogenannte Verlage, die dir das Blaue vom Himmel versprechen und dafür noch Geld verlangen. Und das nicht wenig.
Merke: Das Geld fließt immer vom Verlag zum Autor – niemals anderes herum! Dann – und nur dann – ist es seriös!

Ich hoffe, ich konnte damit einen kleinen Eindruck vermitteln, wie viel Arbeit hinter einem SPler steckt ^^

Liebste Andrea,

vielen Dank für die tollen Einblicke in deine Arbeit und für dieses wunderbare Interview!

Ihr interessiert euch für die schriftstellerische Tätigkeit von Andrea, dann besucht sie hier unter diesen Links:

www.andrea-bielfeldt.de

www.twitter.com/andreabielfeldt

www.facebook.com/andrea.bielfeldt.autorin

www.pinterest.com/andreabielfeldt

Andrea Bielfeldt auf Amazon

[Interview] Selfpublisher erzählen – Autor Peter Brentwood

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Vor kurzem kam mir die Idee einige Selfpublisher aus meinem Bekanntenkreis zu interviewen.

Heute führe ich diese Reihe mit dem tollen Freund und großartigen Krimi Autor

Peter Brentwood

weiter.

Was heißt für dich Selfpublishing?


Die Freiheit, meine Publikation selbst zu gestalten, ohne mir Meinungen anderer aufzwingen zu lassen. Wichtig ist auch, dass ich keinen Termindruck habe.

Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?

Sehr wichtig! Für mich ist das Buch ein Gesamtwerk, dazu gehört neben dem Text auch das Cover. Da möchte ich nicht fremdbestimmt werden.


Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?

Nein.

Wie schätzt du die Chancen von Selfpublisher ein?

Sehr hoch, da der Markt im Umbruch ist. Es ist natürlich schwierig, sich aus der Masse der SPs herauszuheben. Wichtig ist, dass man sich seinen guten Ruf als Autor nicht versaut, z.B. durch zuviele Tipp- und Rechtschreibfehler.

Welche Träume hast du für dich persönlich?

Mich früh zur Ruhe setzen zu können – und dabei noch körperlich fit zu sein.

Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?

Nur eines. Ich halte nichts davon, zwischen mehreren Projekten hin und her zuspringen.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Schon früh, in der Schulzeit. Dann aber wieder nicht weiter entwickelt. Habe allerdings unter meinem richtigen Namen eine Reihe von Artikeln in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Erst vor einigen Jahren habe ich dieses Hobby wieder aufgegriffen.

Was war der Auslöser?

Nach dem Lesen guter Romane mich selbst gefragt: kannst Du das nicht auch? Das erste Buch war ein Selbstversuch in diese Richtung.

Was sollte ein Selfpublisher beim Veröffentlichen beachten?

Den fertigen Text ruhen lassen und dann mehrfach korrigieren. Dann den Text kritischen Testlesern vorlegen. Ganz wichtig ist auch der Klappentext. Für mich immer das schwierigste. Und keine zu hohen Erwartungen, dass es ein Bestseller werden könnte.


Vielen Dank lieber Peter für diesen Einblick.
Ihr möchtet mehr von Peter Brentwood erfahren?

Er freut sich auf euren Besuch:

Peter Brentwood

[Interview] Autorin Arwyn Yale – “Todesschwestern”

Mit freundlicher Genehmigung von Arwyn Yale
Mit freundlicher Genehmigung von Arwyn Yale

Vor ca. einem Monat kam das Buch “Todesschwestern” von Arwyn Yale heraus.
Ich habe es mit Begeisterung gelesen und warte nun sehnsüchtig auf den 2. Teil!
Ihr vielleicht auch?

Deshalb versuche ich uns heute die Wartezeit mit einem Exclusiv – Interview mit der Autorin zu verkürzen!

Wie ich erfahren habe ist sie fleißig am Schreiben.

Hoffentlich dauert es nicht mehr all zu lang.


Ich habe ihr Fragen gestellt, die mich persönlich nach dem Lesen des ersten Buches interessiert haben.

Jetzt geht es los! 😀

Wann kam dir die Idee zu Todesschwestern?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Der Prolog schlummerte seit einigen Jahren schon auf meiner Festplatte. Den hatte ich irgendwann geschrieben, einfach aus dem Bauch heraus, ohne zu wissen, ob es sich um das erste Kapitel eines Romans oder eine Kurzgeschichte handeln würde.
Letztes Jahr habe ich dann mit dem Gedanken gespielt einen Thriller zu schreiben. Ich lese selbst gerne Thriller und Krimis und habe schon als Teenie verschiedene Thriller begonnen, aber nie zu Ende geschrieben. Als ich dann entschloss einen Thriller zu schreiben, um zu gucken, ob ich das überhaupt kann, kramte ich auf der Festplatte nach alten Romananfängen und Kurzgeschichten. Dabei stieß ich dann auf den Text, der nun bei Todesschwestern der Prolog geworden ist. Mir hat der Text immer gefallen und ich habe es immer schade gefunden, dafür keine Verwendung gefunden zu haben. Also beschloss ich, um diesen kleinen Text herum, den Thriller zu schreiben.
Ich überlegte, was kann der Ich-Erzählerin passiert sein, dass sie sich in solch einer Situation wiederfindet. Und so kam ich Stück für Stück an Joss Geschichte.
Mir fehlte noch ein „Ermittler“, und habe ich früher meistens Kriminalbeamte in meine Geschichten eingebaut, so entschied ich mich dieses Mal für einen Privatdetektiv. Allerdings wollte ich einen sympathischen Ermittler, der nicht so der Klischee-Kaputto ist, wie in vielen Krimis. Er raucht nicht, trinkt nicht übermäßig und hat keine Ex-Frau. Dennoch hat er seine Probleme und ist ein interessanter Charakter. Manchmal auch etwas zynisch und schlecht gelaunt, aber mit dem Herzen am rechten Fleck.
Da ich England liebe, war es unumgänglich für mich, die Geschichte dort anzusiedeln. Ich kenne Brighton, es ist eine wunderschöne Stadt, und als ich beim Schreiben durch Zufall auf ein Bild des früher noch intakten Westpiers stieß, war klar, dass genau dort Joss Geschichte stattfinden muss.

Wie lange hast du daran gearbeitet?
Da ich längere Pausen zwischendurch eingelegt habe und mehrere Monate am Stück gar nicht daran geschrieben habe, ist das schwer einzuschätzen. Ich habe letztes Jahr im April damit begonnen. Fertig geschrieben hatte ich ihn dann im Mai des folgenden Jahres. Ursprünglich sollte es nur ein Thriller von etwa 50 Normseiten werden. Einfach, um zu gucken, ob ich in dem Genre überhaupt bei den Lesern ankomme. Da ich beim Schreiben dann aber so viel Spaß an den Figuren und der Geschichte hatte, habe ich beschlossen einen längeren Roman daraus zu machen.

An welchen Stellen hattest du Schwierigkeiten?
Als ich schon dreiviertel des Romans fertig gestellt hatte, kam mir plötzlich eine Idee, wie ich noch mehr Spannung einbauen kann. An welcher Stelle, verrate ich lieber nicht, denn dazu müsste ich sonst zu viel von der Handlung verraten. Aber dadurch musste ich an weiteren Stellen Dialoge umschreiben und Szenen anpassen, aber so richtig Schwierigkeiten hatte ich eigentlich an keiner Stelle.

Wie viele Bände hast du geplant?
Eigentlich hatte ich es am Anfang gar nicht darauf angelegt, eine „Serie“ zu schreiben. Aber die Zeit, die ich mit Nathan verbringe, macht mir unheimlich viel Freude und ich finde ihn so toll, dass ich ihn unbedingt noch mehr Fälle lösen lassen möchte. An seinem zweiten Fall schreibe ich gerade. Für den dritten habe ich auch schon einen Plot im Kopf. Im dritten Buch erfährt man, wieso Audrey, seine Schwester, so neurotisch ist.
Man wird aber auf alle Fälle jeden Band für sich lesen können, ohne die anderen kennen zu müssen.
Im Moment bekomme ich sehr viel positives Feedback. (Bei Lovelybooks findet gerade eine Leserunde zu dem Buch statt) und viele Leser schreiben mir, dass sie sich auf weitere Fälle mit Nathan freuen. Und die Leser sind das Wichtigste. Wenn die kein Interesse mehr haben, dann … aber im Moment wächst Nathans Fangemeinde, er ist ja auch wirklich ein super sympathischer Typ.

Wie bereitest du dich auf ein neues Projekt vor?
Ich überlege, worüber ich schreiben möchte. Dazu mache ich mir Stichpunkte und Notizen. Ich arbeite da ziemlich altmodisch, mit zig Zetteln, auf denen Steckbriefe, Szenen etc stehen. Dann plane ich die einzelnen Kapitel, wobei sich da während des Schreibens immer noch etwas ändert, aber bei einem Thriller muss ich schon wissen, was in welchem Kapitel passiert, um mich nicht zu verzetteln. Das klingt jetzt vermutlich strukturierter, als es in Wirklichkeit ist. Meistens geht es beim Vorbereiten und Schreiben sehr chaotisch zu und ich muss die ganzen Zettel wiederfinden.

Liebe Arwyn es war mir eine große Freude das du mir die Fragen beantwortet hast.

Vielen Dank! 😀


Ihr möchtet das Buch lesen oder einfach mehr darüber erfahren? Dann klickt auf die unten stehenden Links:


http://arwynyale.wordpress.com/

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[Interview] Autorin Thabita Waters – “Heroin – Liebe spielt nie fair”

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Thabita Waters, geboren in 1966 in Lövenich am Niederrhein, schreibt seit ca. 30 Jahren.
Angefangen hat sie mit einem handgeschriebenen Manuskript eines Jugendbuches. Mittlerweile schreibt sie jedoch im Bereich Urban Fantasy und High Fantasy. Ein Buch hat sie im Selfpublishing bei

www.neobooks.com

veröffentlicht (“Handwerker gesucht”).

Drei Kurzgeschichten fanden ihren Weg in zwei Verlage. Zwei sind im Art-Skript-Phantastik-Verlag in den Anthologien “Vampire Cocktail” und “Masken” erschienen und eine im Net-Verlag in der Anthologie “Verliebt bis in den Tod 1” unter dem Pseudonym Bianka Brack. Derzeit arbeitet sie an einer mehrbändigen Romanreihe. Die ersten Bände wurden bei www.neobooks.com unter dem Titel “Midnight Clan-Vampire und Geheimnisse” bereits veröffentlicht, des Weiteren eine Kurzgeschichten-Sammlung unter dem Titel “Midnight Clan – Zorn des Blutes”. “Heroin – Liebe spielt nie fair” wird 2014 unter dem Pseudonym Thabita Waters erscheinen.

Dein Buch ist für junge Erwachsene.Was hat dich an dem Thema gereizt?

Das Buch beschreibt meine eigene Geschichte. Ich habe es so erlebt und versprach einem Freund sie zu schreiben. Es hat ein Jahr gedauert, bis ich mein Versprechen einlösen konnte. Leider ist dieser Freund an Krebs verstorben.

Wie kamst du zum Schreiben?

…uhh, eigentlich, weil ich mich über meine kleine Schwester geärgert habe. Ich hab immer schon gern gelesen, nur sie las nie. Da überlegte ich, wie ich sie dazu bringen könnte. Und fing an eine Geschichte zu schreiben. Noch richtig Urban mit Kuli auf Papier. Es wurden ca 80 Din A 4 Seiten und sie las es begeistert. Das war so ein kleiner Teilerfolg.

Erinnerst du dich noch an die erste Geschichte, die du geschrieben hast?

Oh ja ich schrieb sie mit 15. Und danach kamen die Geschichten immer wieder in meinen Kopf. Ich nenne es mein privates Bücherregal und eigentlich will ich nicht wissen, was dort an Geschichten noch verbuddelt ist.

Wovon handelte sie?

Von einem Mädchen , dass durch einen Unfall querschnittsgelähmt wurde. Sie musste einen Weg ins Leben finden und mit ner Menge Verlust klarkommen.

Heroin -Liebe spielt nie fair ist der Titel deines neuesten Werkes.Beschreibst du darin eigene Erfahrungen?

Ja es handelt von meiner ersten Begegnung mit verlieben und Ängsten. Und davon wie kompliziert es für Jugendliche ist, sich einer Verantwortung gegenüber zu sehen, die eigentlich viel zu früh ist. Es handelt auch von der ersten Liebe, die ja noch durch Machtspielchen und extremen Ups and Downs geprägt ist und der Rebellion gegen die Eltern. Für mich war es eine Reise in die Vergangenheit und keine Aufarbeitung derer.

Was ist dir besonders Wichtig?

Gefühle. Ich muss in etwa nachempfinden, was meine Protagonisten fühlen. Dann ist für mich wichtig, dass ich selbst in der Geschichte versinken kann. Ich brauche das Gefühl mein eigener Leser zu sein. Manchmal weiß ich nicht, was als Nächstes passieren wird. Aber ich hab immer Landmarks in der Geschichte, die von vorneherein feststehen. Die brauche ich, damit ich mich nicht verhaspele und den roten Faden verliere.

Was brauchst du zum Schreiben?

Musik, und zwar zu jeder Szene ein anderes Lied. Ich hab verschiedene Playlisten, die ich mit Gefühlen betitelt habe. Gebrochenes Herz oder Liebe zum Beispiel.

Gibt es schon neue Projekte, auf die wir uns freuen dürfen?

Ja, Midnight Clan 2 ist im Moment in Arbeit. Und dann liegt noch ein Vampirbuch über eine verschrobenen Doktor auf Halde. Und Alessandro meinen Zeitreiseroman. Also man sieht, ich hab genug zu tun. 🙂

In welchem Genre würdest du niemals schreiben?

Ehrlich? Gayromance. Nicht weil ich irgendeine Homophobie habe oder so, sondern weil das Genre sehr schwierig ist. Ich ziehe meinen Hut vor den Autoren dieses Genres. Und lese es auch gern.

Was für Ziele hast du dir dieses Jahr gesteckt?

Midnight Clan 2 fertig bekommen. Mit Heroin und meinem Verlag einen kleinen Erfolg zu landen. Und nebenbei die anderen Projekte weiter voran zu treiben.

Vielen Dank liebe Thabita, für das Interview. Es war mir eine große Freude! 😀



Mehr Informationen findet ihr unter:

Heroin – Liebe spielt nie fair

http://thabita-waters.blogspot.de

[Interview] Selfpublisher erzählen – Autorin Hilke-Gesa Bußmann

Mit freundlicher Genehmigung von Hilke-Gesa Bußmann
Mit freundlicher Genehmigung von Hilke-Gesa Bußmann

@-}–

Vor kurzem kam mir die Idee einige Selfpublisher aus meinem Bekanntenkreis zu interviewen.

Heute beginne ich diese Reihe mit Hilke-Gesa Bußmann einer lieben Freundin und Autorin der Weltentaucher Geschichten.

Was heißt für dich Selfpublishing?


Das ist eine ganz wichtige Frage: Für mich bedeutet Self-Publishing, verlagsunabhängig zu publizieren. Das meint auf der einen Seite, dass der Autor frei, also unabhängig ist, auf der anderen Seite allerdings auch jede Aufgabe vom Autor selbst übernommen werden muss. Autoren, die im Self-Publishing veröffentlichen möchten, sollten sich beide Tatsachen bewusst machen. Die Freiheit, alles für das eigene Buch entscheiden zu können, ist wunderbar, aber sie kostet eben etwas, Verantwortung und Herausforderung. Hat man aber Lust, sich mit einigen kniffeligen Dingen auseinanderzusetzen, macht Self-Publishing wirklich Spaß! Dennoch: Ich bin der festen Überzeugung, dass Self-Publishing eine Typ-Frage ist. Es eignet sich nicht für jeden, ebenso wenig, wie sich Verlage für jeden eignen.

Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?

Überaus wichtig. Ich möchte wissen, was mit meinem Buch wann wie geschieht. Ich möchte selbst entscheiden können, wer es lektoriert, korrigiert und wer das Cover macht. Ich möchte vor allem selbst entscheiden können, auf welchen Plattformen es verfügbar ist, ob es als E-Book oder als gedrucktes Buch zu kaufen ist. Ich möchte selbst entscheiden, wann ich lese oder welche Marketingaktionen ich mache. Denn nur so kann ich aus Fehlern lernen und mir immer sagen: Ich habe mein Bestes gegeben!

Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?

Oh ja, sogar einige! Mein allererstes Buch »Lieb mich!« habe ich sogar in einem Verlag veröffentlicht. Ich würde es auch wieder tun, wenn ich ein Buchprojekt hätte, von dem ich der Meinung bin, dass es nicht richtig ist, es im Self-Publishing zu veröffentlichen!

Wie schätzt du die Chancen von Selfpublisher ein?

Jeder ist seines Glückes Schmied. Mittlerweile kenne ich so viele Self-Publisher, erfolgreiche wie diejenigen, die noch auf den großen Erfolg warten, dass ich denke, es hängt zu einem Teil von einem selbst ab. Wie präsentierst du dich im Social Web? Was sind deine Ziele? Vor allem: Hast du einen Plan? Zum anderen ist es der Zeitgeist der Leser und das Glück. Faktoren, die man nicht beeinflussen kann. Self-Publisher sollten seriös sein und bleiben. Und sie sollten vor allem versuchen, professionell zu arbeiten. Es spricht nichts dagegen, dass ein Hobbyautor seine Texte im Self-Publishing veröffentlicht, allerdings darf er sich dann auch nicht wundern, wenn kaum Verkäufe stattfinden. Self-Publishing bedeutet Arbeit und wer arbeitet, hat bei allem eine Chance!

Welche Träume hast du für dich persönlich?

Ich würde gerne absolut selbstständig arbeiten. Am liebsten mit Autoren und Self-Publisher beraten. Zumindest so in den nächsten zehn Jahren. Dann würde ich gerne in ein Land meiner Wahl auswandern und dort ein Schreibhotel eröffnen. Ich stelle mir vor, dass es ein Hauptgebäude mit Seminarräumen, Gemeinschaftsräumen und so weiter gibt und die einzelnen Autoren in kleinen, nach Themen eingerichteten Hütten, ihren Urlaub genießen. Ab halb neun treffen wir uns alle zum Frühstück, dann ab 10 werden wir die ersten Schreibkurse anbieten, man muss natürlich nur mitmachen, wenn man es auch wirklich möchte … Das würde mir gefallen!

Weltentaucher ist ein großartiges Projekt. Wie viele Bände wird es geben?

Oh, das ist tatsächlich eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Es gibt soooo viele Ideen … Weltentaucher teilt sich ja in zwei Hauptbereiche: Den Romanteilen (da wird es ca. 4-5 Teile geben) und den »Die Legenden der Weltentaucher«-Teilen, in denen die Hintergrundgeschichten zu den Figuren aus den Romanteilen erzählt wird. Da ist es noch offen, wir haben allerdings Stoff für mindestens 16 Bände. Ob ich diese Geschichten alle erzähle, ist natürlich fraglich Vielleicht behalte ich ein bisschen auch einfach für mich

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Es gibt zwei Gründe: 1. Ich war als kleines Mädchen eine leidenschaftliche Reiterin. Ich habe viel Zeit auf Reiterhöfen verbracht und natürlich Pferdebücher gelesen. Irgendwann reichte mir das nicht mehr und ich habe meine eigenen Pferdegeschichten geschrieben, die allerdings nur daraus bestanden, dass meine Protagonistin 500 Pferde besaß und ich die Namen aufgezählt habe. Ich habe Pferdenamen geliebt!

Dann, ein paar Jahre später, habe ich angefangen, Harry Potter-Fanfictions zu schreiben. Als mir das zu langweilig wurde, schrieb ich eben einfach eigene Storys. Und seitdem bin ich dabei! Die ersten Geschichten aus meiner Feder werde ich wohl nie jemandem zeigen können, aber sie beschreiben ein Stück meines schriftstellerischen Werdegangs.

Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben?

Ich war ungefähr dreizehn oder vierzehn Jahre alt. Ich weiß noch, dass meine ersten Geschichten immer Krimis oder Thriller waren. Vielleicht sollte ich mich darauf mal zurückbesinnen

Was war der Auslöser?

Mir war langweilig ;D nein, Spaß: Ich glaube es gab keinen einzigen Auslöser. Es ist einfach passiert.

Was sollte ein Selfpublisher beim Veröffentlichen beachten?

Er sollte sich Zeit nehmen. Ich weiß, es sieht verlockend aus, wenn viele Self-Publisher viele Bücher herausbringen, aber gerade bei den ersten Büchern sollte man nichts überstürzen. Genießt die Buchproduktion und beratschlagt euch mit anderen Self-Publishern! Ich zum Beispiel habe immer für jeden Self-Publisher ein offenes Ohr und gebe gerne Tipps!
Vielen Dank liebe Hilke für diesen Einblick.
Ihr möchtet mehr von Hilke-Gesa Bußmann erfahren? Sie freut sich auf euren Besuch auf:

www.hilke-gesabussmann.de

[Zwiegespräch] Interview zwischen Herr Spiegel und mir

Herr Spiegel,

dem wohl langweilig war, so allein im Bad herum zu hängen,

begann, als ich mal wieder hinein schaute, mit mir zu reden.

»Sie meinen also, sie sind eine Schriftstellerin?« »Ich setze Buchstabe an Buchstabe, und meine Sachen sind ganz passabel, also ja das bin ich.« »Aha!« Mein Gegenüber, Herr Spiegel, schaut mich zweifelnd an. »Was soll denn das jetzt heißen?« »Nichts, nichts!« Er wiegelt nicht ganz überzeugend ab. »Wie würden sie das denn nennen?« frage ich ihn und schnaufe empört. »Auf jeden Fall nicht Schriftstellerei!« »Wieso nicht?« »Sie haben es bisher zu nichts gebracht.« Herr Spiegel lächelt überlegen. »Vielleicht hab ich noch kein Buch veröffentlicht, aber eine tolle Geschichte und an einem Kinderbuch mitgewirkt. Das ist doch auch schon was!« Ich stelle mich aufrecht hin und mache mich zu einem Kampf bereit. Einem Kampf der Worte. »Sie haben es aber weder geschafft, ihren Australien Roman an den Mann oder die Frau zu bekommen, oder irgendein anderes ihrer Projekte fertig zu stellen. Sie eiern von einem zum anderen und nichts ist wirklich fertig.« »Das ist eben der Preis der Kreativität.« »Kreativität!? Das ich nicht lache! Ich nenne das Pfusch.« Ich lief Hochrot an, und die Wut schnürte mir den Hals zu. »Bücher und die Geschichten in ihnen brauchen ihre Zeit.  Jede ist etwas Besonderes für mich, wie ein Schatzkästchen das ich immer von neuem öffne.« presste ich heraus. »Genau deshalb wird wohl nie etwas in den Regalen der Buchhandlungen von ihnen zu finden sein.« Herr Spiegel schien das Interview für beendet zu halten. Darüber war ich nicht unglücklich, und wandte mich immer noch schnaubend ab.