[Rezension #616] “Weihnachtszauber und Hundepfoten” von Petra Schier aus dem Harper Collins Verlag

Meine Meinung:
Melissa und Andy leben in einer kleinen Wohnung, die aber nicht mehr lange ihre Bleibe sein wird.
Andy malt, während seine Mami schläft, einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann, mit seinen drängensten Wünschen.

Doch leider ist der Weihnachtsmann krank, seine Frau springt ein und versucht gemeinsam mit den Elfen, das fast Unmögliche möglich zu machen. Gar nicht so leicht, wie es sich herausstellt.

Denn die Vergangenheit von Melissa und Andy ist näher als sie glauben.

Ich hatte zeitweilig das Gefühl, in einem Krimi zu stecken, nicht in einer Weihnachtsgeschichte. In einer Szene ist mir ganz übel geworden. Das Herz fast stehen geblieben. Da wird einem ganz anders. Flau im Bauch. Echt fantastisch beschrieben.

Melissa ist stark. Eine Kämpferin. Doch ihre Gefühle, sind nicht so einfach zu verstehen. Angst treibt sie um. Macht alles kompliziert. Innerlich immer auf der Flucht vor Nähe.

Andy ist toll! Ich mag ihn sehr. Er versucht eine Welt / seine Welt besser zu machen. Will seine Mami schützen. Hat aber auch große Ängste.

Lennart mochte ich von Anbeginn. Er ist einfühlsam, hat ein gutes Gespür für Melissas Verletzlichkeit. Auch Andy gegenüber ist er verständnisvoll und sanft.

Sissy, die süße Boxerdame will ihren Menschen helfen. Leider bekommt sie nicht so wirklich die Gelegenheit. Sie mischt sich immer wieder zauberhaft ein, und kann so ihre Menschen aufheitern. Das ist viel wert. Lachen ist die beste Medizin.

Jana und Oliver sind mir sooo sympathisch. Sie sind ein tolles Paar. Wahre Freunde.

Melissas Mutter hat mich völlig überrascht. Man kann sich echt ändern, auch wenn es langwierig ist.

Diese Maja-Sophie ist auf meine negativ Seite gerutscht. Die ist so von sich und Matthias überzeugt. Das kann man nicht ertragen. Ob sie auf der Negativseite bleibt?
Matthias auf jeden Fall. Der kann sich nicht ändern. Nie und nimmer. Er ist genau der Typ Mann, den ich mir nicht mal für meine ärgsten Feindinnen wünschen würde.

Schreibstil:
Petra Schier schafft es die richtigen Knöpfe zu drücken. Die Gefühle heraufzubeschwören, die die Leserin / den Leser für die Figur einnimmt oder sich negativ gegen sie wendet. Sie baut Spannung auf, in der ich fast die Luft angehalten habe. Einfach schön, wie sie uns an ihrer Geschichte teilhaben lässt.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, das mir etwas zu wenig weihnachtlich daher kam. Hätte gern Sissy im Einsatz erlebt. Auch der Weihnachtsmann und die Elfen kamen kaum zum Zug. Wer in der Weihnachtszeit eine spannende Geschichte mit ernstem Hintergrund, weihnachtlich geschmückten Häusern, Räumen und staunenden Kinderaugen lesen möchte, ist hier genau richtig.