[Interview] Friedrich Kalpenstein, der Autor des Kult Buches „Herbert und des Dolce Vitas

Band 1 – Rezension #723 Salute – Der-letzte-Espresso

Band 2 – Veröffentlichung: 04. Februar 2025

Band 3 – Veröffentlichung: 07. Oktober 2025

Band 4 – Veröffentlichung: 02. Juni 2026

Welch Glück hatte ich, das ich 2024 Friedrich Kalpenstein auf der Frankfurter Buchmesse traf. Sein Gardasee-Krimi gefiel mir sofort.

Ich durfte ihn mit nach Hause nehmen. Nein, nicht den Autoren sondern das Buch. 😄

Lieber Friedrich,
bitte stell dich kurz vor. 

Servus, ich bin Friedrich Kalpenstein, Autor von bereits 25 veröffentlichten Romanen und ein waschechter Bayer.

War es schon immer dein Wunsch, Zahntechniker zu werden?

Das war ein glücklicher Zufall. Ich habe schon als Kind gerne Modellbau betrieben. Zu sehen, dass nach und nach aus kleinsten Teilen etwas entsteht, fand ich immer faszinierend. Irgendwann während meiner Schulzeit hatte ich die Möglichkeit, einen Schnuppertag in einem zahntechnischen Labor zu verbringen. Da habe ich gemerkt, dass das genau mein Ding ist. Dieser Beruf ist wahnsinnig umfangreich und kleinste Veränderungen können etwas Großes bewirken. Im schlimmsten Fall auch Schmerzen beim Patienten. Bedeutet, die Herausforderung ist jeden Tag aufs Neue groß, um ein bestmögliches Ergebnis abzuliefern, damit ein Patient herzhaft Lachen und auch Essen kann. Wenn das nicht geht, wird es schwierig im Leben.


Vom Zahntechniker zum Autoren, wie ist denn das passiert?

Und schon wären wir wieder beim Zufall. Ich habe irgendwann damit angefangen, für meinen Sohn Kindergeschichten zu schreiben. Das hat mir immer mehr Spaß bereitet und der Wunsch in mir wuchs, auch für Erwachsene zu schreiben. Mitten in einem Urlaub am Pool ist dann die Idee für HERBERT entstanden.

Hattest du schon immer ein Faible, für Buchstaben?

Ich sage es mal so, ich hatte schon immer ein Faible dafür, meine Mitmenschen zu unterhalten. Das war schon in der Schule so, bei Familienfeiern usw. Danach kam die Musik und ich habe mich einer Band angeschlossen. Das Schreiben ist eine der vielen Möglichkeiten, andere Menschen zu erreichen um sie zu unterhalten. Im besten Fall lassen sie es zu und es gefällt, was ich so zu Papier bringe.


Freising ist eine schöne Stadt, was kannst du dort als Sehenswürdigkeit empfehlen?

Wer nach Freising kommt, dem empfehle ich einen Spaziergang auf den Domberg. Von dort oben hat man eine wunderbare Aussicht und ich finde, es ist ein magischer Ort, den ich sehr gerne besuche, wenn ich etwas Ruhe haben möchte.

Wie sieht dein Schreiballtag aus?

Ich bin ein absoluter Frühaufsteher. Auch Samstag und Sonntag. Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr, dann geht es ins Bad, Frühstück und schon sitze ich kurz darauf in meiner Schreibwerkstatt vor meinen Bildschirmen. Ich mag es nicht, ständig auf einem einzigen Bildschirm hin und herspringen zu müssen, weshalb ich auf einem Notebook schreibe, während auf dem großen Bildschirm meine WhritersBible und der Plot geöffnet sind. Die Recherche erfolgt über das iPad und Notizen mache ich auf dem Kindle Scribe. 

Dann versinke ich in meine Welten. Entweder nach Schwabing zu Herbert & Hans, an den wunderschönen Gardasee zu Lanza & Zeitler oder es verschlägt mich nach Brunngries zu Tischler & Fink. Ich bin sehr dankbar, dass es viele Leserinnen und Leser für gleich drei Reihen gibt. So kann ich mich an jedem Tag voll und ganz austoben.

Wie wichtig ist Recherche?

Gegenfrage. Stell dir vor, du bist eine Automechanikerin und liest einen Roman, in dem es um dieses Thema geht. Irgendwann stellst du fest, dass die Handgriffe, die Werkzeuge und auch die Fachbegriffe überhaupt nichts mit deinem Beruf zu tun haben. Vermutlich wird dir schnell der Spaß an dieser Geschichte vergehen.

Ich nehme es mit der Recherche sehr genau und investiere viel Zeit in sie. Das Gute daran ist, dass man viel dabei lernt und ich meinen Horizont erweitern kann. Für „Prost, auf die Fischer“ bin ich zum Beispiel an den Chiemsee gefahren und habe mit zwei Fischern gesprochen. Auch ist es von Vorteil, die Orte, über die man schreibt, selbst besucht zu haben. 

Wie ich erfahren habe, bist du Leadsänger. Spielst du in einer Band?

Das ist lange her. Angefangen hat alles mit einer Rock-Coverband, in der ich am Keyboard stand und die Zweitstimme gesungen habe. Später dann war ich Sänger einer Partyband. Da lag es dann natürlich nah, dass ich die Songs für meinen Roman „Gruppentherapie“ als BEN VALDERN selbst eingesungen habe. Die Band-Zeit ist jedoch schon lange her. Es war toll und aufregend, und eine ganz besondere Form, Menschen zu unterhalten, da man auf der Bühne sofort Feedback bekommt. Beim Schreiben dauert es nach dem letzten Satz ein paar Monate. 

Hast du gleich mit dem Keyboard angefangen, oder spieltest du zuerst ein  anderes Instrument? Ich selbst habe Melodica und elektronische Orgel gelernt. Ist aber schon ewig her.

In der Schule habe ich natürlich, wie die meisten Blockflöte gelernt. Dann ging es weiter mit einer zweistöckigen Orgel mit Fußpedalen. Ich vermute, dass deshalb bei mir die Sache mit den zwei Gehirnhälften so gut funktioniert. 🙂Nebenbei habe ich mir noch ein paar Akkorde auf der Gitarre beigebracht. Ich würde nicht behaupten, dass ich Gitarre spielen kann, für eine Stunde am Lagerfeuer jedoch reicht es.

Deine Reihe „Salute“ spielt am Gardasee. Hast du eine besondere Verbindung zu Italien?

Ich liebe Italien im Allgemeinen. Das Land, die Menschen und das hervorragende Essen sind immer eine Reise wert. Ich war schon als Kind mit meinen Eltern oft am Gardasee. Als Bayer bietet es sich natürlich an, regelmäßig diese wunderschöne Gegend zu besuchen. Ich steige ins Auto und nach 5 Stunden bin ich in Bardolino. Der Gardasee ist sehr abwechslungsreich und hat sehr viel zu bieten. Bei jedem Besuch entdecken meine Frau und ich wieder etwas Neues. 

Deine Protagonisten sind sehr realitätsnah. Hast du während des Schreibens, jemanden vor Augen gehabt?

Das ist unterschiedlich. Hin und wieder fließt mit Sicherheit ein Charakter in einen Protagonisten, den ich von jemanden aus meinem Umfeld kenne. Meistens jedoch sind die Figuren jedoch komplett ausgedacht. Ich schreibe für jeden einzelnen Protagonisten einen Steckbrief und lege fest, wie die Figur im Roman startet. Natürlich kann sie sich aufgrund der Geschichte dann noch immer verändern, aber ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Der Rest ist Empathie. Ich stelle mir bei jeder Szene einfach vor, wie ich reagieren würde. Je nachdem, was ich erreichen möchte, bleibe ich bei mir oder drücke den Protas das genaue Gegenteil aufs Auge. 🙂

Kult – Reihe „Herbert“

Herbert ist ein bayerischer Spießer, der zusammen mit seinem Kumpel Hans die Herzen der Leser erobert. Dialoge mit viel Wortwitz und Situationskomik zeichnen diese Reihe aus.“ Info von der Seite des Autors

Du hast gerade ein neues Buch herausgebracht. Erzähl uns bitte etwas über deine Reihe, über „Herbert“ und das Buch „Finale“. 

HERBERT ist Kult! Das haben die vielen Leserinnen und Leser aus ihm gemacht, worüber ich maßlos glücklich bin.Er polarisiertbringt Menschen zum Lachen, zum Ärgern aber am Ende des Tages unterhält er. Viele Herbie-Fans haben mir in den letzten 10 Jahren geschrieben, dass sie sich in ihm wiedererkennen. Es gab auch wirklich böse Post von Menschen, die überhaupt nicht mit ihm einverstanden sind. Das war anfangs etwas befremdlich für mich, da er ja rein fiktiv ist und es ihn in Wirklichkeit nicht gibt. 

In FINALE wird Herbert bereits zum achten Mal vom Leben und seinen Mitmenschen herausgefordert. Mit dabei ist natürlich sein bester Kumpel Hans, der wacker an seiner Seite steht, ihm jedoch auch das eine oder andere Mal das Leben schwer macht. Ich freue mich sehr, dass seine Fans nach fast 6 Jahren Pause noch immer am Start sind. Da kann ich als Autor nur dankbar sein.

Wo kann man dich, das nächste Mal treffen?

Natürlich ist die Frankfurter Buchmesse ein MUSS und ich freue mich schon, dort meine Leserinnen und Leser zu treffen. Besonders die Zeit am Messestand von Amazon Publishing genieße ich sehr. Nach 25 Romanen wächst man mit den Menschen, die mich bei meinem Tun tagtäglich unterstützen, zusammen. Da der Kontakt das Jahr über fast ausschließlich per Mail oder am Telefon stattfindet, freue ich mich jedes Mal, das Team live und in Farbe zu sehen. 
Auch werde ich dieses Jahr erstmals die Buchmesse in Wien besuchen. Unter meinen Fans sind viele Österreicherinnen und Österreicher. Da ist es selbstverständlich, ihnen ein bisserl entgegenzukommen. Außerdem ist Wien immer eine Reise wert und gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsstädten.

Ich danke Dir von Herzen, dass du dir die Zeit genommen hast, mir meine Fragen zu beantworten.

Sehr gerne. Ich bedanke mich für deine Fragen und wünsche dir und all meinen Leserinnen und Lesern da draußen gute Unterhaltung mit meinen Romanen und bedanke mich fürs Lesen. 

Bis bald, Euer Friedrich.

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