[Frankfurter Buchmesse] Interview mit der liebenswerten Petra Mattfeldt

Bitte stelle dich den Lesern kurz vor:

Hallo, ich bin Petra Mattfeldt und schreibe auch unter meinen Pseudonymen Caren Benedikt, Ellin Carsta und Catherine Durand historische Romane und Krimis. Außerdem bin ich Geschäftsführerin des Maximum Verlags.

Du hast eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten gemacht. Was bewog dich dazu?

Ich sollte und wollte etwas „Richtiges“ lernen, denn obwohl ich wusste, dass ich kreativ bin, konnte ich nicht wirklich sagen, was ich damit anfangen soll. In meiner Familie war die Annahme, dass man von kreativer Arbeit nicht leben kann und stattdessen etwas machen soll, das die Zukunft sichert, da bot sich die Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten an.

Jetzt arbeitest du als freie Journalistin. Wie kann man sich das vorstellen?

Ich arbeite inzwischen nicht mehr als freie Journalistin, ich bin Autorin. In der Vergangenheit habe ich aber als freie Journalistin gearbeitet, was eine tolle Möglichkeit war, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und der Arbeit nachzugehen, die ich schon immer sehr mochte: Das Schreiben und Geschichten erzählen.

Einen Verlag nennst du dein Eigen, mit Namen „Maximum Verlag“, das ist sicher spannend, aber ein immenser Zeitaufwand. Wann kam dir die Idee und wie entstand der Name?

Maximum habe ich 2019 gegründet und tatsächlich war und ist es ein großer zeitlicher Aufwand, denn der Aufbau eines eigenen Verlages mit all den Strukturen dauert. Inzwischen kann ich aber mit Stolz sagen, dass meine Kinder das Tagesgeschäft fast ausschließlich alleine stemmen und ich nur noch einige strategische Entscheidungen treffe und repräsentiere. Die Idee zu Maximum kam mir durch viele Kolleginnen und Kollegen, die sich regelmäßig über Strukturen in ihren Verlagen beschwerten.

Ich dachte mir: Das kann ich besser –und durch meine Erfahrung in der Buchbranche hatte ich gute Kontakte, die mir halfen. Außerdem hatte ich große Lust, gemeinsam mit meinen Kindern ein Familienunternehmen aufzubauen, das zu unseren Werten passt. Wir streben eine direkte Kommunikation und einen produktiven, immer freundlichen Austausch an, damit sich alle wohlfühlen. Außerdem wollen wir in unserem kleinen Team schnell Entscheidungen treffen und uns Sachen trauen, die andere vielleicht nicht machen.

Der Name entstand dadurch, dass wir zu Beginn erstmal viel lernen mussten – und das auch genauso bei Händlern gesagt haben. Wir sagten: „Wir wissen noch nicht alles, aber alles, was wir tun, tun wir mit maximalem Einsatz“. So entstand der Name, der außerdem eine schöne Alliteration zu „Mattfeldt“ bietet. 😊

Du hast mit dem Profiler Axel Petermann, Bremens früherem Chef der Mordkommission, ein Buch veröffentlicht: „Im Kopf des Bösen – Der Sandmann“. Wie war die Zusammenarbeit?

Axel und ich waren schon vor der Zusammenarbeit befreundet und haben inzwischen bereits drei „Im Kopf des Bösen“-Bücher geschrieben, zwei weitere sind schon geplant. Das sollte bereits aussagen, dass die Zusammenarbeit gut lief! 😊 Unser Vorgehen bei den Fällen ist, dass wir unabhängig voneinander nach Fällen schauen, die wir aufarbeiten möchten. Ich schreibe dann vor allem, während Axel beschreibt, wie er bei einem solchen Fall als Profiler vorgegangen wäre. So hat sich die True Crime-Reihe entwickelt und wir sind sehr zufrieden und nach wie vor befreundet!

Schon als Jugendliche hast du Kurzgeschichten geschrieben. Manches Ende bestehender Geschichten gefiel dir nicht und du hast sie flux einfach umgeschrieben. Kannst du dich noch eine erinnern?

Ich erinnere mich nicht mehr an den Titel des Romans, ich weiß aber noch, dass es Fantasy war und die Auflösung mir zu simpel und voller Logiklöcher war.

Seit nun mehr 15 Jahren schreibst du. Wie hast du den Alltag mit drei Kindern und deinem Mann gestaltet, das dir das möglich war?

Das war relativ einfach: Die ersten Jahre war ich tagsüber Mutter und freie Journalistin, nachts habe ich geschrieben. Erst später begann ich, hauptberuflich als Autorin zu arbeiten und auch tagsüber zu schreiben.

Band 10 der „Falkenbach-Saga“ hat mir ausgesprochen gut gefallen. Innerhalb von sechs Jahren hast du 12 Bände veröffentlicht. Hast du zwischendurch auch an anderen Projekten gearbeitet? Falls ja, welche waren das?

Vielen Dank! Ich habe währenddessen die „Hansen-Saga“ geschrieben, inzwischen bin ich bei der „Kinder der Hansens-Saga“. Außerdem habe ich die „Das Grand Hotel“-Trilogie geschrieben, die „Club Paradies“-Dilogie, „Im Kopf des Bösen“, „München 72“, „Die Tausend Farben von Paris“ und inzwischen zwei Teile von „Grand Hotel Usedom“. Ich liebe es, an vielen Projekten zu arbeiten und in viele unterschiedliche Zeiten und Geschichten einzutauchen. Inzwischen habe ich über 60 Bücher auf dem Markt und es folgen noch viele weitere, wofür ich sehr dankbar bin!

Das Thema, das die Falkenbach-Saga umgibt, ist eine düstere. Aus welchem Grund hast du das Thema rund um den Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg gewählt?

Ich hatte ursprünglich die Idee, eine Geschichte über ein Familiengeheimnis zur Zeit der Nationalismus zu schreiben. Es war mir wichtig, unterschiedliche Perspektiven aus dieser furchtbaren Zeit zu zeigen, Geschichten zu erzählen, die bekannt oder auch weniger bekannt sind. Offensichtlich ist es heutzutage wichtiger denn je, möglichst viel über diese Zeit zu informieren, um die Vergangenheit nicht zu wiederholen. Ich wollte den Ansatz wählen, historische Fakten so interessant in meinen Romanen aufzuarbeiten, dass es unterhält und sich noch mehr mit der Zeit auseinandergesetzt wird. Um sichergehen zu können, dass unterschieden werden kann, was fiktiv ist und was historisch belegt, habe ich im Nachwort immer aufgeführt, was den Fakten entspricht, welche Personen ich als Vorlage benutzt habe und was schlicht fiktiv ist.

Von „Hotel Atlantic“ hast du mir schon erzählt. Regelrecht geschwärmt hast du. Dass du mir davon berichtet hast, gefiel mir so sehr.

Bitte sei so lieb und verrate auch den Lesern, was dich an diesem Hotel so fasziniert. „Das Grand Hotel Usedom“ ist ein tolles Projekt, bei dem ich mit dem „Hotel Atlantic“ der Seetels Hotel Gruppe zusammenarbeiten darf. Das Hotel hat mich sehr inspiriert, als ich das erste Mal – rein privat – da war. Es ist eine schöne Stimmung, die Promenade, das Meer, der Strand – und dann natürlich das Hotel selbst mit seiner vorzüglichen Küche, freundlichem Personal und dieser tollen Aussicht! Als ich dann erfuhr, dass das Hotel schon recht alt ist, habe ich mich sofort gefragt, wie wohl die Menschen damals den Aufbau des Hotels erlebt haben. So ist die Geschichte entstanden und im März erscheint bereits der dritte Teil der Reihe!

Wie oft bist du dort?

Ich war jetzt schon sieben Mal da, am 06. Dezember das nächste Mal für eine ganz besondere Lesung!

Für alle Neugierigen da draußen, wann und wo kann man dich treffen oder dir zuhören?

Ich habe einige Lesungen in ganz Deutschland, hier kann ich meine Website empfehlen, da sind alle Termine in der Übersicht. Am 6. Dezember 2025 habe ich dann eine Lesung im Atlantic-Hotel auf Usedom, also dort, wo die Geschichte auch spielt.

Ich würde mich freuen, wenn man sich sieht! 

Danke für das Interview! 

Petra Mattfeldt im World Wide Web:

www.petra-mattfeldt.de

Instagram: @petra_mattfeldt , @ellin_carsta , @caren_benedikt

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