[Rezension #621] “Frauen in Indien – Erzählungen” von Urvashi Butalia aus dem Deutschen Taschenbuch Verlag

1. Erzählung:
“Beschwörungen”
Geeti liest gerne romantische, viktorianischer Romane. Ihre Schwester heiratet, doch zwei Tage vor der Hochzeit geschieht etwas unaussprechliches. Sie ist von ihrer Schwester zum Schweigen verdammt. Öffnet sich nur ihrer Tante, die es dann ihren Eltern erzählt. Die Geschichte beeinflusst das Leben von der Geeti. Bis lange nach Sangheetas Tod. Nikhil fühlt sich schuldig.
Mein Fazit:
Grausame Geschichte einer Ehe. Die durch nicht aussprechen der Geheimnisse zu einem schrecklichen Ende führte.

2. Erzählung:
“Im Küchenanbau”
Jiji hat die Macht über die Küche. Ihre Mutter hat gesagt, wenn du die Macht über die Küche hast, hast du auch Autorität. Nach 14 Kindern ist Jiji in der Küche zusammengebrochen. Sie erzählt von damals, von der Zeit als sie selbst Ehefrau wurde. Doch Minakshi steht ihr bei. Sie  sagt ihr, dass sie sich in eine Wahrheit verrannt hat die keine Wahrheit ist und sie jetzt zu sich selbst finden muss.
Mein Fazit:
Eine Frau die in der Wahrheit lebte, dass Autorität nur aus der Küche und aus den Schmuckstücken heraus entsteht.

3.Erzählung:
“Durst”
Susheela und ihr Sohn Kishore gehen gerne in den Park. Dort gibt es einen See der sie magisch anzieht. Plötzlich verändert sie sich, wird zur Schlange mit Schuppen und Haut und ohne Extremitäten. Der Gärtner begegnet ihr ist er tot?
Mein Fazit:
Eine bildgewaltige Geschichte, über einen Fluch und die Gedanken einer verwirrten Seele.

4. Erzählung
“Martand”
Eine Frau die zwei Männer liebt. Sie kann ohne beide nicht leben. Die Lage spitzt sich zu und immer mehr Flüchtlinge kommen. Dann geschieht etwas, dass die Frau und den Mann in ihren grundfesten erschüttert. Sie gehen fort.
Mein Fazit:
Eine Liebe die nicht sein darf, und doch ist.

5. Erzählung
“Der Nachwuchs”
Pitambar wünscht sich Nachwuchs. Doch es sollte nicht sein. Auch nicht von seiner Ehefrau. Der Priester zeigt ihm eine Lösung auf. Diese bringt aber nur Schmerz.
Mein Fazit:
Diese Geschichte gefällt mir nicht. Sie macht mich sehr traurig.

6. Erzählung
“Das letzte Lied”
Apenyo zuerst Kind dann junge Frau. Wunderbare Sängerin, talentierte Weberin unterstützt ihre Mutter. Sie singt im Chor als das Grausame geschieht. Eine Horde Soldaten trifft ein. Töten, vergewaltigen und brandschatzen.
Mein Fazit:
Das hat keiner verdient. Die Geschichte werde ich nicht vergessen.

7. Erzählung
“Das Tal im Schatten”
Eine Frau unterhält sich mit einem Mann. Es ist nicht ihr Mann. Ein Fremder. Sie betrachtet das Tal. Sie kann nicht laufen oder rennen. Polio hatte sie. Sie hat sich in ihr Schicksal ergeben und doch ist da die Hoffnung, daß ihr Mann sie wieder sieht.
Mein Fazit:
Sehr nachdenkliche Geschichte.

8. Erzählung
“Der Baum des Jahrhunderts”
Ein Baum atmet aus. Lacht in der Nacht. Schenkt Schutz den Vögeln und Schatten den Menschen. Beobachtet die Zeit und wundert sich über den Tod eines Jünglings. Ist bestürzt und verzweifelt.
Mein Fazit:
Ein  Baum als Zeitzeuge im Griff der Menschen. Wir sollten mehr auf die Natur hören.

9. Erzählung
“Mayadevis großes London-Yatra”
Mayadevi ist eine eiserne Lady. Sie führt den Haushalt mit harter Hand. Auch ihre Reise nach London lässt sie sich nicht ausreden. Sie ist keine freundliche Person. Jedoch ändert sich etwas, als sie ein Einkaufszentrum besucht.
Mein Fazit:
So könnte ich nicht leben. Ohne Freundlichkeit und Liebe.

10. Erzählung
“Erhabenes Leben”
Malini möchte Arunabha haben. Er gehört aber Rina. So viele Jahre. Abhi ist der Sohn der Beiden. Als Arunabha ins Krankenhaus kommt, ist die Sorge groß. Was nun? Wie wird es für Rina und Malini weitergehen.
Mein Fazit:
Eine Dreiecksgeschichte, in der die Trauer fast greifbar ist.

11. Erzählung
“Die Regenmacherin”
Eine Frau sitzt unter einem Baum, kommt herein. Ist selten da, während der Vater seinen Ruhestand genießt. Alles beobachtet von der Tochter.
Mein Fazit:
Bedrückende Geschichte.

12. Erzählung
“Menaka erzählt ihre Geschichte”
Sie ist eine Nymphe. Sie ist Mutter und leidet weil sie ihr Kind nicht beschützen kann. Jahrhunderte vergehen. Leid bringt sie und Schuld trägt sie an vielen Missetaten. Am Ende tanzt sie ihren letzten Tanz.
Mein Fazit:
Verworrene Geschichte. Mir fehlt der Zugang.

Leider gefallen mir nur wenige Geschichten. Schade. Hatte viel mehr erwartet. Fand oft keinen Zugang zu den Erzählungen.

[Rezension] “Damals zur Zeit des Monsuns” von Ruskin Bond

Ruskin Bond

Damals zur Zeit des Monsuns”

Inhaltsangabe:

Mitten im Zweiten Weltkrieg pflanzt ein Vater mit seinem Sohn auf einer Flussinsel in Indien einen Wald, weil er nicht möchte, dass die Bäume noch weiter zurückgedrängt werden. Bald darauf stirbt der Vater, der Sohn kommt zu Verwandten nach England. Viele Jahre später kehrt er als Erwachsener nach Indien zurück und sucht die Stätten seiner Kindheit auf. Vor allem will er sehen, ob der Wald, den er mit seinem Vater pflanzte, angegangen ist. Er ist es. Die Bäume haben sich vermehrt. In einem fernen Winkel der Erde erfüllt sich der Traum des Vaters: Die Bäume rücken wieder vor.

Meine Meinung:

Ruskin lebt in seiner Kindheit, in einem Palast. Sein Vater ist Lehrer. Kurz vor dem Krieg, pflanzen sein Vater und Ruskin, ein paar Bäume und Pflanzen auf einer kleinen Insel. Er muss, nachdem sein Vater in den Kriegswirren Dienst tut, nach Dehra zur Großmutter ziehen. Sein Vater lebt solange in Dehli. Leider stirbt sein Vater und Ruskin kehrt nach 20 Jahren von England in seine Heimat zurück.

Die Geschichten sind rührend, erzählen von den Kindertagen des Ruskin Bond. Sein Vater ist ein sehr kluger, aufgeschlossener und weiser Mensch. Keine Frage bleibt unbeantwortet, bis auf eine. Mir tut es leid das Ruskin ihn schon so früh verloren hat. Ich rieche die Mangos an den Bäumen, laufe durch die Straßen und erlebe seinen Tag. Klettere mit ihm in die Bäume und sehe wie sie sich bewegen.

Traurig für mich ist, das Ruskin den Tonga Fahrer Bansi, nicht wieder findet. Gerne wüsste ich, was mit der Rani und Dukhi passiert ist und ob die Dinge im Baum noch vorhanden sind.

Mein Fazit:

Erzählungen die einen zurückversetzen in das alte Hindustan.

Hoffnungsvoll, traurig und voller Erinnerung.

 

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783790303283

Verlag: Georg Bitter Verlag

Seiten: 98