[Rezension] “Metal Waltz – Der Tanz geht weiter” von Wolfgang Conradt

“Metal Waltz – Der Tanz geht weiter”

Inhaltsangabe:

Fortsetzung der romantischen Musiker-Komödie “Metal-Tango”

Trotz des Bruchs mit Sascha, ihrem ehemaligen Mitbegründer, beschließen die Wired Dreams unter ihrem berühmten Bandnamen weiterzspielen und auf dem bevorstehenden, großen Festival, die Eifel zu rocken. Chris kann sein Glück noch immer nicht richtig fassen, dass er nicht nur seine große Liebe, sondern auch einen festen Platz in seiner ersehnten Band gewonnen hat und somit quasi über Nacht in die Profiliga der Musik aufgestiegen ist. Doch kurz vor dem Auftritt erreicht die sechs Musiker eine einstweilige Verfügung und irgendwie riecht alles ein wenig nach Verschwörung. Wer oder was hinter all den Querelen steckt, die die Wired Dreams mit ihrer Plattenfirma nun haben, ist schnell geklärt und schürt den Hass der Musiker, gegen ihren ehemaligen Mitbegründer weiter an. Wie sehen nun ihre Zukunftsaussichten aus, denn die immer stärker aufkommende Grunge-Bewegung, scheint ihnen das Leben zusätzlich schwer zu machen? 

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Nachdem also Carrie, Chris, Steffen, Adrian, Jürgen und Michael die Band “Wired Dreams” verlassen haben, kommt es zum Eklat. Sascha und Johannes die ehemaligen Mitbegründer, haben eine einstweilige Verfügung erwirkt. Da geht einem doch der Hut hoch. Die sechs Bandmitglieder, dürfen kein einziges Stück spielen, dass sie früher als “Wired Dreams” gespielt haben. Eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit.

Wer das angezettelt hat, ist Allen, die den ersten Band gelesen haben, sofort klar. Genau Sascha, dieser ekelhaft von sich selbst überzeugte Mistkerl.

Entschuldigt, aber ich kann ihn absolut nicht leiden. Was noch milde ausgedrückt ist.

Aber wie sollen sie das Konzert durchführen, ohne diese Lieder? Das neue Album kennt noch keiner, denn es ist noch gar nicht auf dem Markt. Eine schreckliche Situation. Dazu kommt auch noch, die rasende Eifersucht von Chris. Er weiß gar nicht, was mit ihm los ist. Carrie stößt das ab. Sie mag nicht, wenn ein Mann sie so einengt. Durch die Situation und viele Ereignisse, kommt es zum großen Streit. Ich verrate euch nicht, ob sie wieder zusammenkommen.

Denn das wäre kontraproduktiv.

Leider muss ich sagen, dass mir der 2. Teil weniger gut gefallen hat, als “Metal Tango”. Vorallem die Eifersucht von Chris und die daraus resultierenden Ausraster sind sehr störend.

Weshalb ich sehr gut verstehen kann, das Carrie sich von ihm distanziert. Auch mich hätte sein Verhalten irritiert und abgestoßen. Von so einem will man nur eins, das er einen in Ruhe lässt. Trotzdem fand ich seltsam, wie sie sich gegenüber Sascha verhielt. Ist sie noch nicht über ihn hinweg? War Chris nur ein Zwischenspiel. Obwohl ich mir das nicht vorstellen kann. Denke ich doch, das sie ihn wirklich liebt.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Wolfgang Conradt spricht eine sehr deutliche Sprache. Egal in welcher Hinsicht. Er bringt das schlimmste der Protagonisten zum Vorschein. Aber schafft es auch, durch Worte die Geschichte zu verändern, ins positive oder negative. Gefühle spielen eine große Rolle, in seiner Erzählkunst.

Mein Fazit:

Der 2. Teil ist mir persönlich mit zu viel Eifersucht,

Streit und Missverständnissen gespickt.

 

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9781541155657

Seiten: 277

Verlag: Create Space

[Rezension] “Rückkehr nach Irland” von Maeve Binchy

“Rückkehr nach Irland”

Inhaltsangabe:

In Rückkehr nach Irland, einer Sammlung von Erzählungen, führt uns die Bestsellerautorin Maeve Binchy das Leben in seiner ganzen Vielfalt vor: Scheue Verlierer und Sekretärinnen mit stillen Leidenschaften, geistesabwesende Ehemänner und träumerische Fremde, die mit der Verwechslung ihrer Koffer auch ihr Leben tauschen…
Sie alle jonglieren zwischen Glück und Lebenslügen, frühen Verzückungen und späten Enttäuschungen. Sie feiern Taufen und Beförderungen, leben mit ihren Familiengeheimnissen und stemmen sich mutig gegen den Alltagstrott.

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

14 Geschichten voller Liebe, Sehnsucht, Eifersucht, Verlangen, Heimweh und unerfüllten Gefühlen. Die Geschichte sind so verschieden, genau wie die Menschen die darin vorkommen. Da ist die Mutter mit ihrer Tochter, die sich Briefe schreiben. Ein Koffer der bei dem falschen landet. Eine Frau die Urlaub macht, aber andere sich nicht dafür interessieren. Eine junge Frau. die ein Haus hütet und dadurch das Leben der Hausbesitzer gänzlich verändert. Ein Paar das ich kennenlernt und am Ende feststellt, dass sie doch zu verschieden sind. Eine Frau die den unbedeutsamen Leben entfliehen will. Ein Mann der erst auf einer Reise entdeckt, wie sehr er sein Gegenüber liebt. Diese sich die ganze Zeit nach ihm verzehrt hat. Aber merkt dass er doch nicht das ist, was sie sich wünscht. Wie zwei Frauen miteinander sprechen und durch Zufall ihre Männer das Gleiche tun. Ein Mann der komische Ansichten hat, über Frauen die mollig sind. Eine Frau die mit einem Mann auf eine Geschäftsreise geht. Jedoch ist er nicht ihr Mann. Doch etwas ändert sich und sie findet die wahre Liebe. Eine Idee wird zum Pakt, aus einem Pakt wird eine Reise in die Zukunft. Zwei Menschen die sich begegnen, sich abschätzig übereinander Gedanken machen. Sich unterhalten und bemerken wie sehr sie doch den anderen gut finden. Eine Frau die so gern mit ihrem Vater nach Paris reisen würde, doch er hat vor irgend etwas Angst. Wenn sie nur wüsste vor was.

Maeve Binchy erzählt in ihren 14 Geschichten aus vielerlei Blickwinkeln. Verschiedene Menschen, die sich verschiedene Gedanken machen. Ihr Leben auf ihre Weise leben.

Das Lesen ist einfach. Die Geschichten sind nicht schwer zu verstehen. Bei manchen musste ich mich durch quälen, andere wiederum waren wundervoll und schön in ihrer Art. Auch von der Länge her fand ich zwei bis drei zu lang, andere dafür wieder zu kurz . Insgesamt ist aber die Länge der Geschichten angenehm. Man kann das Buch also sehr gut, auch mal zwischendrin zu Hand nehmen. Eine Geschichte lesen und es wieder weg legen. Zum Beispiel als Geschichte vor dem zu Bett gehen. Oder auch gern mal an den Strand, zwischen zwei Sprüngen ins Meer. Gerade für den Urlaub würde ich es empfehlen. Mich irritiert nur, dass manche Geschichte nichts mit Irland zu tun hatten. Auch mochte ich, ein paar der Geschichten nicht wirklich. Aber das ist wie immer Ansichtssache.

Mein Fazit:

Angenehme Lektüre für den Urlaub,

oder auch mal zwischendurch.

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783426619124

Seiten: 240

Verlag: Droemer Knaur Verlag

[Rezension] “Das Gespenst von Canterville” von Oscar Wilde

“Das Gespenst von Canterville”

Inhaltsangabe:

Auf Schloss Canterville treibt der mörderische Geist Sir Simons sein Unwesen – nur leider hat keiner mehr Angst vor ihm. Die 15-jährige Virginia Otis hat sogar Mitleid mit dem Schlossgespenst und befreit es von seinem Fluch. In seinem ersten erzählenden Prosatext »Das Gespenst von Canterville« thematisiert Oscar Wilde den Kampf um die eigene Identität: Das Gespenst vor dem sich keiner mehr gruselt steht beispielhaft für die Suche nach der eigenen Daseinsberechtigung.

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Wer kennt nicht die Geschichte von Oscar Wilde. Egal ob als Hörspiel, Buch oder Film. Ich selbst kannte die Geschichte vom Gruselkabinett als Hörspiel. Allerdings in leicht abgeänderter Variante. Das Orginal allerdings, hat mich dann doch überrascht. Weniger mystisch, weniger verklärt. Die Jungs sind genauso frech, jedoch scheint Virginia im Text von Oscar Wilde jünger zu sein, als ich bisher gedacht hatte. Auch die Eltern sind irgendwie nicht so angenehm und offen, wie ich es mir vorstellte. Wenn man in eine andere Welt abtaucht, hat jeder Mensch andere Bilder im Kopf. Trotzdem fand ich es schön, das Orginal kennen zu lernen. Es zu lesen und die Wirklichkeit zuzulassen.

Mein Fazit:

Ein Orginal,

das mich überraschte.

 

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783150185681

Seiten: 83

Verlag: Reclam 

[Rezension] “Sommer am Meer” von Rosamunde Pilcher

“Sommer am Meer”

Inhaltsangabe:

»Wenn die Liebe erwacht …
Nach dem Tod ihres Mannes kehrt die junge Witwe Virginia zum ersten Mal seit Jahren an ihren Heimatort in Cornwall zurück, um dort den Sommer zu verbringen. In einem abgeschiedenen Haus am Meer will sie mit ihren beiden Kindern Ruhe finden. Doch damit ist es vorbei, als sie ihrer Jugendliebe Eustace Philips wiederbegegnet. Wird Virginia diesmal den Mut haben, das Glück zu ergreifen?

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Virginia ist nach dem Tod ihres Mannes zurückgekehrt, an ihren Heimatort in Cornwall. Man fühlt beinahe wie sie sich in den Jahren, die sie verheiratet war, zu einem von anderen geleiteten Leben hat hinreißen lassen. Eher gesagt, hat sie nie was dagegen unternommen, dass die anderen über ihr Leben bestimmten. Wir machen das so, oder so. Sie hat nie etwas dagegen gesetzt. Ihre Wünsche geäußert. Egal ob es gegen ihren Mann oder ihre Schwiegermutter war. Nanny die schon ihren Mann großgezogen hat, wurde ihr einfach aufs Auge gedrückt. Nun nach dem Anthony tot ist, versucht sie ihr Leben wieder selbst in den Griff zu bekommen. Sie versucht mit ihren Kindern ein neues Leben aufzubauen. Sie trifft jemanden den sie von früher kennt, aber nach 10 Jahren ist ihre so eingefahren Lebensweise, schon ziemlich tief in sie eingedrungen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie gar nicht mehr aus ihrer Haut kann. Um mich dann wieder zu überraschen. Virginia ist eine Person, die aus der derzeitigen Situation das Beste machen möchte. Ob es ihr gelingt?

Ich empfinde das Leben von Virginia als sehr bedrückend. Ohne Freude und wirkliche Aufgabe. Persönlich, wäre ich da schon lange ausgebrochen. Aber manche Dinge sind nicht einfach zu erklären, oder aus einem Käfig auszubrechen. Manchmal muss erst was passieren, dass man den Mut findet etwas zu ändern. Ich finde Virginia macht das wirklich hervorragend. Erst verunsichert und dann doch wieder merkt sie, wie sehr sie die Kinder liebt und wie fröhlich sie sein kann. Es ist rührend wie sie sich um ihre Kinder kümmert. Allen Unkenrufen zum Trotz.

Diesem Buch hätte ich kein offenes Ende gewünscht. Leider hat sich Rosamunde Pilcher dafür entschieden. So lässt sie uns im Unklaren, was mit den Personen im Buch später noch passiert.

Mein Fazit:

Eine junge Frau, die sich frei kämpft,

und endlich ihr Leben lebt.

 

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783499129629

Seiten: 186

Verlag: Rowohlt Verlag 

[Rezension] “Erich Wyss übt den freien Fall” von Tim Krohn

“Erich Wyss übt den freien Fall”

Inhaltsangabe:

»Lesegenuss pur … Aufhören kommt nicht in Frage.« SRF Kultur über Herr Brechbühl sucht eine Katze.
Alltagsprobleme, die Folgen von 9/11 und letzte Dinge – für 11 Bewohner eines Zürcher Mietshauses geht es diesmal an die Existenz.
Es ist heiß in der Stadt im Sommer 2001. Der Besuch von Efgenia Costas Familie sorgt für viel Fischgeruch, Trubel und Ärger im Treppenhaus. Doch dann wird es wirklich ernst: Ein plötzlicher Todesfall und die Nachricht vom Anschlag auf das World Trade Center haben für die 11 Bewohnerinnen und Bewohner eines Zürcher Mietshauses überraschende Folgen: Die Schauspielerin Selina May erfährt, dass ihr Filmprojekt vertagt wird, Julia gehen Aufträge verloren, Pit macht wieder Musik. Moritz reist nicht wie geplant nach New York, dafür Hubert Brechbühl spontan nach Istanbul.
Tim Krohn führt mit diesem Band seine groß angelegte literarische Erkundung aller Gefühle, Charakterzüge und Abgründe des Menschen fort. Klug, sensibel und bisweilen auch schalkhaft ordnet er 68 »menschliche Regungen« den verschiedenen Figuren zu. So lässt er bei Selinas Filmproben drei Vorstellungen von »Perfektionismus« aufeinanderprallen, bringt die sehr ungleichen Frauen Efgenia Costa und Julia Sommer in doppelsinniger »Leselust« zusammen und schickt den 81-jahrigen Erich Wyss auf eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt durch »Transvestitismus«, »Mordlust«, »Sehnsucht« und »Schelmerei«.
Tim Krohns liebenswerte, ganz normal verschrobene Haus-WG-Bewohner wachsen dem Leser mit diesem Band noch mehr ans Herz. Und da Krohn das Kunststück gelingt, die Geschichten gerade ausreichend offenzuhalten, bleibt die Spannung bis zum Ende – und darüber hinaus.

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Paul Lutz, der neue Hauswart kommt, aber nicht in seine Wohnung. Da wohnt die Familie von Adamo und Efgenia. Ich persönlich würde sicher anders reagieren, wenn meine Wohnung voller Menschen ist, die da ganz sicher nichts zu suchen haben. Als Hauswart erst recht. Er macht sich einen Plan und zeigt dass er den Job gut machen will. Er stellt sich bei seinen Nachbarn vor. Frau May nennt ihn Herrn Paul. Sie ist Schauspielerin und flickt einen Rock. Er stellt sich noch bei Herr Wyss vor und bei Herrn Brechbühl. Herr Wyss ist gleich sauer und sagt die Costas haben zuviel Schuhe im Flur. Er müsste sich drum kümmern, dieses Haus würde eine harte Hand brauchen. Ansonsten würde er fliegen. Paul möchte von Herrn Wyss die Tuba lernen. Dieser jedoch reagiert nicht darauf. Komische Wohneinheiten in Ungarn. Verrückt. Erich hat sich übernommen, finde ich. Er hätte mit Gerda reden sollen. Pit und Petzi haben Probleme. Sie sind zu unterschiedlich. Beim Lernen und auch sonst. Sie sollten sich trennen. Mona will zu Moritz, der ist verreist. Leider. Kann Petzi helfen? Sie kann. Paul bekommt Ärger wegen der Föhre. Bekommt außerdem einen komischen Auftrag von der Genossenschaft. Hubert und Edith-Samyra sind in den Bergen. Warum das? Seltsam diese Edith. In Trauer und doch gut aufgelegt. Insgesamt geht es aber in diesem Buch hauptsächlich um Herrn Wyss.

Paul war mir sympathisch, geht aber zu schnell wieder, denn er ist ein ehrlicher Mensch. Auch wenn er etwas zu weich ist. Erich Wyss hingegen ist ein zu gutgläubiger Zeitgenosse. Seine Frau eher ein klarsehende Frau, aber doch auch ängstlich im Wesen. Respekt habe ich vor der Art, wie Erich Wyss mit seinem Sohn umgeht. Denn schlussendlich macht er es am Ende richtig.

Tiefer als in Band 1, taucht man in die Hausgemeinschaft ein. In die Ängste und Sorgen der Bewohner. Eine Hausbewohnerin stirbt, was mich persönlich sehr traf. Es war als ob ein besonderer Geist des Hauses geht und etwas mit sich nimmt. Es tat fürchterlich weh, Tränen flossen. Manches änderte sich und anderes blieb doch gleich. Der Anschlag vom 11. September überschattet das Zusammenleben. Einige beschäftigt es sehr, andere nehmen es am Rande wahr. Geschockt waren wohl alle, egal ob in der fiktiven, als auch in der wirklichen Welt.

Schreibstil:

Bildhaft beschreibt und erzählt Tim Krohn, die Geschichten der Menschen in der Röntgenstraße. Man möchte eigentlich nicht aufhören zu lesen, um mehr zu erfahren, mehr von diesen so sympathischen, quirligen, verrückten und seltsamen Charakteren.

Ich freue mich schon jetzt auf Band 3.

Herzlichen Dank an den “Galiani Verlag Berlin” für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Mein Fazit:

Erich Wyss und Pläne,

die besser auf Eis gelegt werden sollten.

Ein Verlust der mich sehr traf.

Alles überschattet vom Anschlag am 11. September 2001.

 

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783869711515 

Seiten: 496

Verlag: Galiani Verlag Berlin

[Rezension] “Abgeschnitten” von Fitzek / Tsokos

“Abgeschnitten”

Inhaltsangabe:

Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert.
Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Das Buch beginnt damit, dass eine junge Frau sich auf einer Insel versteckt, ein Mädchen etwas Schreckliches tut und ein Gerichtsmediziner eine alles verändernde Nachricht bekommt. Linda, die Frau auf der Insel, wird ohne das sie es weiß, ein Teil dieses Ganzen. Zuerst scheint sie mir verwirrt, nicht richtig im Kopf. Sie versteckt sich anscheinend vor einem Stalker. Ob er wirklich real ist, bezweifle ich am Anfang sehr. Aber sie ist dennoch  stark genug um Dr. Herzfeld zu helfen. Wer nur macht sich ein unangenehmen Spaß daraus, Leichen mit Hinweisen zu präparieren. Ab und an wird einem richtig schlecht. Der Begleiter von Dr. Herzfeld, Ingolf ist ein seltsamer Typ. Er hat zu Hause die Fäden in der Hand, trotz seines jungen Alters, will aber unbedingt ein Praktikum gerade bei diesem Gerichtsmediziner machen. Er begleitet ihn auch auf diesem riskanten Weg, um dessen Tochter zu finden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er damit was zu tun hat. Am Ende glaube ich dies nicht mehr. Ender, Linda und Herzfeld sind in einer Art beschrieben die sie zu wirklichen Figuren, ja Menschen macht. Ingolf ist und bleibt für mich, der überheblich und sehr von sich selbst überzeugte Charakter. Insgesamt habe ich es sehr genossen, diesen Thriller zu lesen. Er hatte gruselige, fragwürdige, atemraubende und auch traurige Momente.

Schreibstil:

Spannungsgeladen und aufregend.

Kein Moment der einen nicht in Atem hält.

Mein Fazit:

Gruselige Morde als Hinweise.

Abgeschnitten von der Außenwelt.

Auf der Suche nach seiner Tochter.

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783426510919

Seiten: 400

Verlag: Knaur Verlag

[Rezension] “Der Engel von Nummer 33” von Polly Williams

“Der Engel von Nummer 33”

Inhaltsangabe:

Noch während ihrer eigenen Beerdigung kann Sophie nicht glauben, dass sie wirklich gestorben ist. Sie kann doch die Menschen nicht allein lassen, die sie liebt! Ihren Mann Ollie, der vollkommen verloren ist ohne seine lebenstüchtige Frau. Ihren kleinen Sohn Freddie. Und ihre beste Freundin Jenny. Sophie weiß, sie muss noch ein paar Dinge klären, bevor sie wirklich Abschied nehmen kann …

[Quelle: weltbild]

Meine Meinung:

Schon im letzten Jahr habe ich das Buch begonnen. Wurde Zeit dass ich es beende. Ich fing noch mal ganz von vorne an. Die Hauptfiguren sind Ollie, Freddy, Sophie und Jenny. Die Geschichte ist eigentlich ziemlich schnell zusammengefasst. Sophie stirbt und hat doch erst so wenig gelebt. Sie hinterlässt Freddie, ihren Sohn und Oliver, ihre große Liebe. Dass sie tot ist, kann sie gar nicht glauben. Doch der Anblick ihrer Leiche und der gelben Unterhose, erzählen ihr die Wahrheit. Wie bloß soll Olli damit klar kommen und Freddy. Er geht gerade in die zweite Klasse. Jenny ihre beste Freundin war dabei, als sie starb.

Wie soll Sophie jetzt das Leben ihrer zwei Männer verbessern. So als Geist, ist das eher ein beobachten, als ein eingreifen. Wer ist die richtige Frau für Ollie? Kann sie was tun oder sind ihr die Hände gebunden. Gefühle lassen sich nicht verbergen. Bald soll Jenny heiraten. Ist Sam der richtige für Sie. Oder ist eine Flucht besser?

Oliver ist so verzweifelt. Jenny auch. Sie will Ollie beistehen. Sam ihr zukünftiger, ist aber eher unterkühlt. Man hat das Gefühl, er ist dauernd genervt. Ollie möchte nicht mehr und muss doch. Der Erzählstrang wechselt zwischen Sophie, Jenny und Ollie. Wie nur soll es weiter gehen. Was wird geschehen. Jenny lernt das andere Leben von Sophie kennen. Was komisch ist. Jenny fühlt sich zunehmend wohl. Bringt sich mit ein. Derweil wird immer klarer das Sam und sie trotz Heiratsantrag, keine Zukunft haben. Ollie muss sich aufraffen, soll sein Leben meistern doch wie soll er es, wenn die Frauen ihm alles abnehmen. Sie haben Hintergedanken. Sophie hat auch so ihre Vorstellungen von ihrer Nachfolgerin. Mir fällt da nur eine ein. Jenny! Sam nennt die neuen Bekannten von Jenny affig. Was für ein blöder Kerl. Idiot. Er drängt sie dazu das Brautkleid zu kaufen. Sie soll ein Brautkleid kaufen. Wirklich wollen tut sie es nicht. Die Konstellation Tash, Ludo, Ollie und Freddy ist möglich, aber wirklich gut gefallen tut es mir nicht. Jenny versucht sich zurückzuziehen.  Ein Aupair für Ollie ist das was er braucht. Jenny findet ja und zieht sich noch weiter zurück. Lässt Ollie allein. Sophie beobachtet ungewöhnliche Verhalten ihrer Freundinnen und ist ab und an überrascht.

Man spürt die tiefe Verzweiflung der Personen. Ollie gibt sich auf. Jenny fühlt sich schuldig. Freddy glaubt nicht mehr glücklich sein zu dürfen. Armer kleiner Mann. Sam ist ein eiskalter Mensch, der nur seine Vorteile im Blick hat. Den hätte ich schon lang in den Wind geschossen. Tash ist mir zu forsch. Sie ist eine nervtötende Frau. Die AuPair Cecille ist seltsam. Hat was sehr einnehmendes und das nicht immer im besten Sinne.

Schreibstil:

Leicht und flüssig lässt sich das Buch lesen. Die Verzweiflung spricht fast aus jeder Zeile. Aufhören zu lesen geht nicht. Man möchte so gern wissen, was mit Sophie und den anderen geschieht. Die dunkle Trauer und Beklemmung begleiten einen. Aber auch andere Gefühle werden hervorgerufen.

 

Mein Fazit:

Eine Geschichte die vieles vereint.

Leben und Tod.

Trauer und Freude.

Unsicherheit und aufkeimende Gefühle.

 

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 978386655693

Seiten: 320

Verlag: Weltbild Verlag

[Rezension] “Augenblicke – 101 überraschende Geschichten aus dem Leben” von Stefan Schär

“Augenblicke – 101 überraschende Geschichten aus dem Leben”

Inhaltsangabe:

Geschichten, die das Leben schreibt. Die man im Alltag erlebt, über die man schmunzelt, sich merkt, weitererzählt und sich darüber freut. Geschichten in wenigen Sätzen. Lustig, virtuos, unerwartet und manchmal auch nachdenklich. Augenblicke aus dem Leben, bunt wie ein Haufen von Luftballons. Unterhaltend, inspirierend und überraschend.

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Alltagsgeschichten. Momente mit Sinn oder Unsinn. Der Sohn der Nachtisch isst, sich aber mir nicht ganz erschließt, was er mit dem Bild zu tun hat, welches von der Wand fällt. Tiefgründiges, einleuchtendes, Momentaufnahmen, von vielen verschiedenen Sichtweisen und Menschen. Stefan Schär lässt manchmal in nur wenigen Sätzen, Bilder im Kopf entstehen. In nur einem Wort erzählt er eine ganze Geschichte. Er hat sich Gedanken gemacht über das „Flüchtige Glück“, über ein Fußballspiel das immer wieder in den Texten auftaucht. „Die Schwarzarbeit“ die mir ein schmunzeln entlockte. Bei „Gedanken“ fand ich mich selbst wieder. „Seine Liebe zu Geschichten“ hat so viel Wahrheit in sich. Menschen die anderen durch eine Verbeugung Respekt zollen. Menschen die gleich sind in Gedanken und Bestreben, nur in Kultur und Religion sich unterscheiden. Ein Hund der trostlos herumliegt. Von Träumern, Hoffnungen, Ruhe und Frieden. Ewig könnte ich so weitermachen. Er nimmt sich die Zeit zu beleuchten. Situationen zu analysieren, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Es gelingt ihm in den „101 Augenblicken“ uns in die jeweilige Situation zu schicken. Wünscht er doch, dass wir uns einlassen in diese Momente. Bei jedem werden es andere Geschichten sein, die einen berühren, mitnehmen oder ein Gefühl entlocken. Das Buch kann man immer wieder zur Hand nehmen. Darin blättern. Die Inhaltsangabe hinten, ist dabei eine sehr gute Hilfe.

Mir persönlich sind diese Geschichten wichtig: „Schwarzarbeit“, „Gedanken“, „Seine Liebe zu Geschichten“, „Dankbarkeit“, „Zartrosa“, „Einhorn“, „Die kürzeste Geschichte“ und „Das Paar“.

Mein Fazit:

Einblicke in Augenblicke von Anderen,

die es wert sind öfter gelesen zu werden.

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783748178712

Seiten: 112

Verlag: BoD – Books on Demand

[Rezension] “Grüner wird´s nicht” von Kay Sexton

“Grüner wird´s nicht”

Inhaltsangabe:

Sonnige Nachmittag im Garten, Biogemüse aus eigenem Anbau – der Familienidylle scheint nichts mehr entgegenzustehen, als Kay endlich eine Schrebergarten-Parzelle übertragen bekommt. Aber weit gefehlt. Bis es soweit ist, gilt es die strengen
Regeln des Mikrokosmos zu verstehen und hinter die Geheimnisse des ertragreichen Gärtnerns zu kommen. In schlammverkrusteten Gummistiefeln stellt sie sich tapfer den neuen Herausforderungen, wie der Gartenschlauch-Hackordung oder einem
Schädlingsbefall biblischen Ausmaßes. Wird Kay es schaffen, irgendwann die Früchte ihrer Arbeit zu ernten? Und wird ihr Nachbar sie jemals grüßen? Witzig, scharf beobachtet und zur Nachahmung wärmstens empfohlen – eine Liebeserklärung an
die kleinsten Gärten der Welt.

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Zuerst dachte ich, oh nö das wird langweilig. Doch Seite um Seite wurde es immer besser. Am Ende muss ich sagen: Tolle amüsante Geschichte. Das Buch über einen Schrebergarten. Kay Sexton vermischt die Geschichte über verschiedene Typen die es im Schrebergarten gibt, mit Ideen und Tipps. Es gibt nicht nur tolle Rezepte, sondern auch Informationen über die Pflanzen für Neulinge. Welche sollten wann gepflanzt werden, in welcher Reihenfolge ist es am besten. Auch wird darüber aufgeklärt, welche Gemüse, – Obstart zu welcher Familie gehören.
Für mich als Nicht-Schrebergärtnerin zwar nicht nachvollziehbar, (kann es ja nicht ausprobieren), aber es klingt alles sehr klar und hat für mich Hand und Fuß. Sie hat alles selbst erlebt und hat zwar die Namen und die Orte verfälscht, jedoch glaubt man ihr die Erzählungen.
Warum hat sie dieses Buch geschrieben?
Nach ihrer Aussage hat sie in vielen Büchern, selbst nach Informationen gesucht, allerdings hat sie das teilweise verwirrt. Weshalb sie sich daran gemacht hat, anderen Menschen die nicht zur alten Garde gehören, mit Tipps zur Seite zu stehen.
Als roten Faden nutzt sie die Geschichte von HM und HV mit deren 3 Kindern und auch die Fehde zwischen zwei Schrebergärtnern. Sehr gefreut habe ich mich auch über die Geschichte von Bert und Erol.

Mein Fazit:

Ein interessantes Buch das Geschichte, Rezepte, Tipps und Informationen rund um den Schrebergarten in amüsanter Art vermischt.

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783404606658

Seiten: 256

Verlag: Bastei Lübbe

[Rezension] “Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta” von Màxim Huerta

“Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta”

Inhaltsangabe:

L’Étoile Manquante – ein zauberhafter Blumenladen im Herzen von Saint-Germain – ist der Lieblingsort von Mercedes und Tilde, zwei Spanierinnen, die seit mehr als vierzig Jahren in Paris leben und doch sehr einsam sind. Mercedes wurde für eine Kellnerin von ihrem Mann verlassen, nachdem sie die französische Grenze überquert hatten, und Tilde hat nie den Richtigen gefunden. Noch einsamer als die beiden befreundeten Damen ist nur noch Dominique Brulé, der sympathische, leicht vergessliche Besitzer des charmanten kleinen Ladens. Da gibt es eine Sache, über die er nie gesprochen hat. Er ist vierundsiebzig Jahre alt, sein Sternzeichen ist Wassermann, Pfingstrosen sind nicht ohne Grund seine Lieblingsblumen, und an dem Tag, als er das Geschäft eröffnete, hätte er sich am liebsten dort verkrochen, um zu sterben. Der Sommer neigt sich seinem Ende zu, da fegt ein Wirbelsturm durch ihrer aller Leben – in Gestalt der jungen Violeta, die auf der Flucht vor einer Liebe, die sie vergessen will, Monsieur Dominiques kleines Paradies entdeckt und sich dort als Aushilfe bewirbt …

[Quelle: amazon]

Meine Meinung:

Eine spanische Frau, die von ihrem Mann verlassen, in Frankreich wohnt und lebt, ohne wirklich Französisch zu können. Monsieur Dominique der den Blumenladen von Pauline bekommen hat, macht sich Gedanken, ziemlich bildhaft, über das Leben und den Tod.  Doña Mercedes hängt an ihrer Kindheit, an ihrer Oma und ist immer noch verheiratet mit dem Mann, der in Grenoble eine zweite Liebe lebt. Sie erwartet Briefe, bekommt aber keine. Ist traurig darüber und hofft irgendwann wieder Briefe zu erhalten. Dominique (74) sucht eine Aushilfe. Sehr süß der Einfall, das Personen mit Blumennamen willkommen sind. Violeta ist etwas Besonderes. Sie kapiert schnell. Trägt ein Kind unter ihrem Herzen. Etienne ist der Sohn, vom Vater der in Grenoble seine zweite Liebe lebt, aber Mercedes nie vergessen hat. Nun liegt er im Sterben. Mercedes möchte ihn, Oscar, nicht mehr sehen. Doña Tilde gibt sich für Doña Mercedes aus und verabschiedet den Mann, der nie mit ihr eine Verbindung hatte. Violeta und Etienne kommen sich näher. Er wird der Vater für ihr Kind und sie sind glücklich. Sie leben über dem Blumenladen, der Monsieur Dominique gehörte. Sein Ende ist tragisch. Es hat mich schrecklich traurig gemacht. Ich hatte ihn so sehr ins Herz geschlossen. Genau wie Violeta und Etienne. Tilde hingegen ist mir zu forsch, mischt sich zu viel ein. Mercedes hätte ich gewünscht, das sie sich hätte befreien können. Doch die Liebe zu Oscar und die Hoffnung waren zu stark. Was mit Mercedes und Tilde passiert ist, nach der Geburt des Kindes bleibt unbeantwortet?

Ziemlich oft sind Rückblenden in der Geschichte eingebaut. So wird ein tieferes Bild von  Mercedes, Tilde, Dominique, Violeta und Etienne gezeichnet. Es ist eine tragisch, schwermütige Geschichte. Das wirkliche Glück, scheint erst mit Violeta und Etienne im Blumenladen Einzug zu halten.

Was mich erleichtert ist, das Dominique glücklich war, im Hinblick auf Violeta. Das sich alles wiederholt. Es nicht endet. Traurig ist er allerdings über den Umstand, das er langsam seine Liebe zu Julie vergisst.

Schreibstil:
Die Schwermut spricht fast aus jeder Zeile. Tief ist die Geschichte, traurig und doch gibt es auch Hoffnung. Bedrückend sind die Worte, die Schicksale der Einzelnen. Es hat mich gefangen genommen. Werde dieses Buch nie vergessen.

Mein Fazit:

Ein Buch das berührt, mit Menschen denen ich gerne mehr Leichtigkeit

und weniger Schwermut gewünscht hätte.

 

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783851793772

Seiten: 360

Verlag: Thiele & Brandstätter Verlag