[Interview] Self Publisher erzählen – Autorin Sabine Schäfer

Mit lieber Genehmigung von Sabine Schäfer
Mit lieber Genehmigung von Sabine Schäfer

Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen. Nun meldeten sich bisher für mich unbekannte Autoren bei mir. Was mich riesig freute!

Meine Idee scheint anzukommen. 🙂

Denn es soll ja Self Publisher Neulingen helfen, besser durch den Dschungel der Möglichkeiten zu finden. Es gibt derer ja sooo viele.

Sabine Schäfer

eine sehr liebe Autorin und außergewöhnlich starke Frau, stellt sich heute den Fragen. Bin sehr gespannt und ihr hoffentlich auch!

Was heißt für dich Self Publishing?
Für mich persönlich bedeutet Self-Publishing nicht nur die Unabhängigkeit von Verlagen, sondern auch- in meinem besonderen Falle- dass ich alles rund um mein Buch selber mache und kostengünstig organisiere. Von der Texterstellung, über den Buchsatz bis zur Covererstellung blieb bisher alles in meiner Hand. Korrektur lasse ich von Bekannten und befreundeten Autoren erledigen, Testleser habe ich über die Korrekturleser hinaus nicht. Wichtigster Punkt ist für mich allerdings der kurze Weg zum Buch und die damit verbundene zeitnahe Verwirklichung meiner Projekte.

Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Selbstbestimmung ist für mich besonders wichtig, da meine ersten Bücher alle autobiographisch waren und mir besonders das „pure“ Selbsterleben wichtig ist und war. Ich schreibe für mich und meine Leser und möchte wahre Gefühle und meine ganz eigene Sicht der Dinge vermitteln. Zudem wollte ich keine Zeit verschwenden, meine Bücher zu verwirklichen, da sich die Thematik meiner ersten Bücher rund um meine schnell voranschreitende MS-Erkrankung drehte und diese im 2-Jahres-Rhythmus veröffentlicht wurden.

Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?
Mein allererstes Buch ist im Eigenverlag erschienen. Ich habe bis dato niemals versucht einen Verlag anzuschreiben. Mein erstes Buch haben wir im Autorenteam geschrieben und wir entschieden uns, alles selbst zu machen…bis hin zum Druck.
Das Risiko dabei war rein finanziell. Durch den durchschlagenden Erfolg haben wir die Investitionen der Erstauflage von 1500 Exemplaren selbst rückerwirtschaftet.


Wie schätzt du die Chancen von Self Publishern ein?
Mittlerweile sehe ich die Entwicklung eher kritisch. Der Markt ist gut besetzt und ich glaube, dass man ohne aggressive Werbung und kluge Marketingstrategien kaum Bestand haben kann. Mich schockiert auch die Preisentwicklung –gerade im Ebook-Bereich sehr. Wirklich tolle Werke werden durch den Druck der Masse oft für 0,99.-Euro verramscht. Diese Entwicklung wird der Arbeit, die die Autoren in ihre Bücher stecken ganz und gar nicht mehr gerecht. Ohne dieses Preisdumping wird es doppelt schwer Leser zu finden. Für mich persönlich waren die Verkaufszahlen allerdings immer eher nebensächlich und spielten keine große Rolle.

Welche Träume hast du für dich persönlich?
Ich möchte gerne noch lange schreiben können. Durch das Fortschreiten meiner Erkrankung wird das Schreiben immer mühsamer und auch meine Probleme mit meinen Augen machen es nicht leichter. Ich hoffe also sehr, dass ich es noch lange schaffe, meine Gedanken, Gefühle und Geschichten aufs Papier zu bringen.


Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?
Momentan schreibe ich an meinem ersten Pharmathriller und an einem Buch über Mobbing in sozialen Netzwerken. Zudem wirke ich an mehreren Autorenprojekten mit und schreibe für mehrere Zeitschriften Themenberichte.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich hatte schon als Kind den Traum vom eigenen Buch. Letztendlich hat mir eine befreundete Journalistin den endgültigen Kick zur ersten Veröffentlichung und Lesereise gegeben. Manchmal muss man seine Träume auch verwirklichen. Dies tat ich mit „Kötersirtaki“ im Jahre 2005 zum ersten Mal.

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Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben?
Ich habe schon früh Geschichten geschrieben. Diese blieben allerdings alle hinter verschlossenen Schubladen. Bereits früh merkte ich, dass ich besser schreiben, als reden kann. 🙂

Was war der Auslöser?
Der Auslöser zu meinem ersten Buch war das Zusammentreffen mit der oben genannten Journalistin, der mein Schreibstil auffiel und die mit mir zusammen den „Kötersirtaki“ im Dogtrinen-Verlag verwirklichte. Ohne sie hätte ich mich wohl niemals an das Abenteuer „Schreiben“ herangewagt.

Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?
Ich glaube, ich bin die letzte, die hier kluge Tipps geben sollte. Es gibt gute Informationsplattformen im Internet, z.B. die Self-Publisher-Bibel und.. und.. und….
Ich wünsche jedem, der Schreiben möchte, den Mut und die Zuversicht, seine Träume zu verwirklichen. Allerdings rate ich jedem davon ab, der meint, seinen Lebensunterhalt davon bestreiten zu können. Schreibt und macht, was ihr wollt….aber das mit ganzem Herzen. Ihr müsst nicht perfekt sein, um eure Projekte zu verwirklichen. Ihr solltet nur zu jeder Zeit mit ganzem Herzen dabei sein. Lasst euch nicht verbiegen, nicht maßregeln, nicht beschränken….nur dann kann das, was am Ende entsteht auch erfolgreich werden. Und nicht vergessen: Erfolg lässt sich nicht nur in Verkaufszahlen oder Rezensionen messen!

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Es gibt viele tolle Bücher von Sabine, in denen sie über ihre Erkrankung schreibt. Sie macht uns begreifbar, erlebbar was es bedeutet mit dieser Krankheit zu leben.

Für alle Interessierten kommen nun die Links:

Webseite: www.ms-nervensaegen.de
Mein Blog: fsschaeferblog.wordpress.com


Hier die Links für die Printausgaben:

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Herzlichen Dank

liebe Sabine,

für die tiefen Einblicke in deine Arbeit und in dein eigenes Leben!

Von Herzen wünsche ich dir noch viel Zeit, um Bücher zu schreiben.