Das Leben von Cornelius Wichgreve, Gravitationsexperte und Erfinder der hochgejubelten Skylevitys, wird komplett durcheinandergeworfen, als der weltweit führende Mineralölkonzern CosmOre Industries ihm einen Job auf dem Mond anbietet. Zusammen mit dem soziophoben Bakteriologen Murray und dem selbsternannten Lunalogen Vladimir soll er dort den Abbau des neu entdeckten Superelementes Tuttofarium vereinfachen. Doch als Murray plötzlich nach Peru versetzt wird und ein Praktikant dessen Aufgaben übernimmt, passiert das Unglaubliche, und Cornelius wird in eine Verschwörung hineingezogen, die in eine weltumspannende Katastrophe mündet.
(Quelle: amazon)
Meine Meinung:
Während ich die ersten zwei, drei Seiten las, kam ich mir vor als würde ich ein Terry Pratchett Roman lesen. Doch das hier war anders. Anette Kannenberg beschreibt die Zukunft. Die Menschen haben auf einer Mondstation angefangen den Mond zu untersuchen, ihn lukrativ zu nutzen. Dazu stellen sie drei Männer ein. Sie sind gegensätzlich und doch freunden sie sich an. Jeder hat sein Gebiet. Murray beendet seine Arbeit zuerst und muss, obwohl er es ganz und gar nicht will, abreisen. Das Unglück mit Namen Mondmalheur nimmt seinen Lauf. Jahre später sollten sich zwei der Wissenschaftler wiedersehen. Eine Lösung muss her, für ein Problem das größer ist, als sich ein normaler Mensch vorstellen kann. Die Charakter von Cornelius, Murray und Vladimir sind skuril, klug und witzig. Jeder hat seine eigene Art und das Schicksal von einem der drei, hat mich traurig zurückgelassen. Das Buch selbst ist in zwei Teilen unterteilt. Ein guter Schachzug, um so die verschiedenen Handlungsstränge zu trennen. Die Rückblicke sind so minimiert. Man muss sich auf die Geschichte einlassen, um davon zu treiben. Sie ist komplex und sehr gut durchdacht. Mich hat die Geschichte fasziniert. Was wäre, wenn wir wirklich auf dem Mond so interagieren könnten. Wortschöpfungen wie “Tuttofarium” zeigen wie fantasiereich die Autorin ist. Weshalb ich mir gleich das zweite Buch bestellt habe.
Mein Fazit:
Eine Geschichte rund um drei Wissenschaftler, die auf dem Mond etwas erschaffen, das in falschen Händen zur Katastrophe führt.
Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen. Nun meldeten sich bisher für mich unbekannte Autoren bei mir. Was mich riesig freute!
Meine Idee scheint anzukommen. 🙂
Denn es soll ja Self Publisher Neulingen helfen, besser durch den Dschungel der Möglichkeiten helfen. Es gibt derer ja sooo viele.
Anette Kannenberg,
eine sehr liebe Autorin mit einem ganz besonderen Buch, stellt sich heute den Fragen. Bin sehr gespannt und ihr hoffentlich auch!
Was heißt für dich Self Publishing? Viel Arbeit und Ängste, aber auch große Unabhängigkeit.
Self Publishing ist wie sich selbstständig zu machen. Man übernimmt die komplette Verantwortung für ein Projekt oder eine Arbeit, die einem am Herzen liegt. Viel mehr, als wenn man für jemanden arbeitet. Niemand quatscht einem rein, niemand bestimmt, wie lang deine Sätze sein dürfen oder welchen Verlauf die Geschichte nehmen soll. Welches Kapitel rausfliegt oder welches noch erfunden werden muss.
Natürlich ist damit auch eine ungeheure Unsicherheit verbunden. Wenn ich mir keinen Lektor leisten kann, dann bin ich auf die Arbeit und Meinung von Freunden angewiesen – wenn es nicht gerade Deutschlehrerinnen sind (wie in meinem glücklichen Fall), eine schwierige Wahl. Freunde sind nett. Sie kritisieren, aber sie wollen dein Werk natürlich nicht zerstören bzw. die Freundschaft mit dir nicht gefährden. Und damit bleibt es ein Spiel mit dem Feuer, wenn man dann endlich auf den Button „Publizieren, ja, sicher!“ gedrückt hat, ob das Buch ein Knaller oder eine Enttäuschung wird. Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Extrem wichtig (s.o.)
Ich habe bereits einige Jahre lang als Illustratorin für Verlage gearbeitet, die mir glücklicherweise große Freiräume gegeben haben. Aber auch hier musste ich die Verträge mit der Lupe untersuchen, ansonsten hätten sie womöglich Passagen enthalten, die meine verbleibenden Rechte als Illustratorin/Autorin aufs Minimum reduzierten.
Wer mit Kreativen arbeitet oder selbst einer von dieser durchgeknallten Art ist, weiß, was Paragraphen und Vertragssprache für so jemanden bedeuten. Für mich war das Eintrudeln eines Vertrages jedenfalls immer die größte Qual, da ich Angst hatte, man würde mich über den Tisch ziehen.
All das bleibt mir mit dem Self Publishing erspart. Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben? Nein.
Und ich bin deswegen, ehrlich gesagt, auch ein bisschen stolz auf mich.
Ich gebe zu, ich habe bei einigen Verlagen die Websites durchstöbert auf der Suche nach Vorgaben, in welcher Form ich mein Manuskript einzureichen hätte. Ich hatte vorher schon gehört, dass es von Vorteil sein könnte, wenn man jemanden aus der Verlagswelt kennt, und dass es oft vorkäme, dass ein falsch formatiertes Manuskript den direkten Weg in die Rundablage findet. Schließlich habe man in den großen Verlagshäusern keine Zeit, jede Einsendung durchzuarbeiten. Das hat mich geärgert, aber ich kann durchaus verstehen, dass es ein knallharter Job sein muss, hunderte von Texten lesen zu müssen, die mal (um aufzufallen) in Comic Sans und ein anderes Mal in einer Frakturschrift daherkommen. Vorgaben sind also wichtig. Dennoch störte ich mich daran, wie rigide die Vorschriften waren, an die der unbekannte Autor sich bitteschön und gefälligst zu halten hatte und wie einfach es sich die Verlage dann wiederum machten, die ganze Arbeit zu vernichten: „Wenn Sie innerhalb von 5 Wochen nichts von uns hören, gehen Sie bitte davon aus, dass Ihr Manuskript abgelehnt wurde“, las ich auf zwei Webseiten großer Verlage.
Nö. Ein bisschen Respekt in Form einer von mir aus vorgefertigten Antwort verlange ich auch. Schließlich gebe ich Euch etwas von meinem Herzblut. Wie schätzt du die Chancen von Self Publishern ein? Ist das Produkt gut, wird es sich verkaufen.
Natürlich reicht es nicht, zu schreiben, zu publizieren und sich dann zurückzulehnen, um darauf zu warten, dass das Buch in der Spiegel-Bestsellerliste erscheint.
Schade eigentlich, aber das wird wohl niemand wirklich erwarten.
Wie oben schon gesagt, ist Self Publishing vergleichbar mit der Selbstständigkeit. Ohne Werbung wird nichts draus. Hast du aber erst mal einen Kundenstamm aufgebaut, bzw. Leser auf dich aufmerksam gemacht, kannst du sicher darauf aufbauen.
Ich denke, die Zeit spielt hier für uns. Na gut, ich hoffe es. Welche Träume hast du für dich persönlich?
Meine Bücher auf der Spiegel-Bestsellerliste zu sehen. *grins*
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung? Zwei. Der erste Roman „Das Mondmalheur“ bildete den Anfang einer Trilogie, beim zweiten Buch (Arbeitstitel: „Der Sterbeschlamassel“) bin ich bereits auf Seite 116, und das dritte ist zumindest grob entworfen. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Ich hatte Zeit.
Ich bin Mitglied eines Fantasyvereins, der sich auch Literaturverein schimpft. Nun, es gibt tatsächlich fantastische (und damit meine ich gute) Autoren unter uns, die in dem dreimonatlich erscheinenden Buch Geschichten über die Fantasiewelt veröffentlichen, in der wir simulieren. Da habe ich gemerkt, dass andere Menschen Spaß haben an dem, was ich schreibe und dachte mir, ich versuche es mal ohne die Rückendeckung dieser Fantasiewelt. Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben? Im zarten Alter von 30. Was war der Auslöser? Oben genannter Fantasyverein.
Nun, dass ich vorhatte, ein ganzes, eigenes Buch zu schreiben, kam dann. Irgendwie. Nein, ich kann nicht sagen, dass es einen wirklichen Auslöser gab. Ich hatte einfach Lust dazu und eine prima Idee, wie ich immer noch finde. Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten? Man braucht gute Kritiker und muss es auch vertragen. Es nutzt nichts, wenn Freunde dir bescheinigen, dass deine Geschichte „echt toll“ ist, denn das bringt außer Motivation (die natürlich auch immens wichtig ist!) ziemlich wenig.
Ich denke außerdem, die Rechtschreibung muss passen, und wer es damit nicht so hat, sollte jemanden fragen, der sich damit auskennt. Rechtschreibfehler oder fehlende Wörter, schlechte Grammatik etc. sind, denke ich, K.O.-Kriterien sowohl beim Verlag wie auch beim Leser.
Beim Veröffentlichen sollte man sich vorher mit den Verkaufswegen bekannt machen, die es gibt: Reicht es dir, wenn dein Roman als e-Book bei amazon erscheint oder sollte eine Papierversion angeboten werden? Sollen auch bspw. Tolino-Leser den Roman kaufen können, oder setzt du darauf, dass amazon als Anbieter ausreicht und dir mit kdp Select genug Möglichkeiten der Werbung an die Hand gibt? Ich persönlich habe mich für amazon entschieden. Ob das so gut war, wird sich früher oder später herausstellen.
Das Cover: jemanden dafür bezahlen, der es kann. Titelbilder müssen nicht aufwendig sein, dürfen aber keineswegs verpixelt sein oder aussehen, als wären sie selbstgemacht. Wie bei allem im Leben entscheidet auch hier die Verpackung.
Ich bin ja auch noch nicht lange dabei, aber ich denke, sehr wichtig ist weiterhin, sich Wege (z.B. Facebook, Lesungen, Bücherblogs, Interviews) zu suchen, über die man immer wieder – möglichst unaufdringlich – auf sich aufmerksam macht.
Und das Wichtigste: Nicht aufgeben. Weitermachen. Ansonsten wünsche ich allen viel Erfolg, Zutrauen und die nötige Energie sich durchzubeißen.